Behandelter Abschnitt Ps 90,7-10
Ps 90,7-10: 7 Denn wir vergehen durch deinen Zorn, und durch deinen Grimm werden wir weggeschreckt. 8 Du hast unsere Ungerechtigkeiten vor dich gestellt, unser verborgenes Tun vor das Licht deines Angesichts. 9 Denn alle unsere Tage schwinden durch deinen Grimm, wir bringen unsere Jahre zu wie einen Gedanken. 10 Die Tage unserer Jahre – es sind siebzig Jahre, und wenn in Kraft, achtzig Jahre, und ihr Stolz ist Mühsal und Nichtigkeit, denn schnell eilt es vorüber, und wir fliegen dahin.
Der Glaube jedoch schaut nach oben, über die unbeständigen Umstände der Zeit, und sieht durch all diese Dinge hindurch die Wege Gottes, wie dieser als Herrscher im Hinblick auf seine Absicht mit seinem Volk umgeht. Daher nun das Bekenntnis der Sünden, sowohl der offenen als auch der verborgenen – sie liegen alle offen vor Gott –, und das Bewusstsein, dass die Sünden gerechterweise die Abrechnung durch die Herrschaft Gottes auf sich ziehen. Wenn wir verwelken, wenn unsere Tage schwinden, dann ist das nur der gebührende Lohn für unsere Taten. Indem wir uns also selbst verurteilen, rechtfertigen wir Gott in seinem Umgang mit uns. Vielleicht haben wir genug Kraft, um länger als die den Menschen üblicherweise zugewiesenen siebzig Jahre zu leben, aber selbst dann werden die Kraft, auf die wir stolz sind, und die Jahre, deren wir uns rühmen, nur Mühe und Nichtigkeit bringen.