Behandelter Abschnitt Ps 80,9-17
Ps 80,9-17: 9 Einen Weinstock zogst du aus Ägypten, vertriebst Nationen und pflanztest ihn. 10 Du machtest Raum vor ihm, und er schlug Wurzeln und erfüllte das Land; 11 die
Berge wurden bedeckt von seinem Schatten, und seine Äste waren wie Zedern Gottes.
Er streckte seine Reben aus bis ans Meer, und bis zum Strom hin seine Schösslinge.
Warum hast du seine Mauern niedergerissen, so dass ihn alle berupfen, die auf dem Weg vorübergehen? 14 Es zerwühlt ihn der Eber aus dem Wald, und das Wild des Feldes weidet ihn ab. 15 Gott der Heerscharen, kehre doch wieder! Schau vom Himmel und sieh, und nimm dich dieses Weinstocks an 16 und des Setzlings, den deine Rechte gepflanzt hatte, und des Reises, das du dir gestärkt hattest! 17 Er ist mit Feuer verbrannt, er ist abgeschnitten; vor dem Schelten deines Angesichts kommen sie um.
Des Weiteren machen sie geltend, dass sie Gottes Weinstock sind, herausgeholt aus Ägypten, abgesondert von der Welt und im Land eingepflanzt. Warum also, wenn Israel Gottes Weinstock ist, hat Gott die Mauern niedergerissen und den Völkern erlaubt, ihn zu zertrampeln? Sie flehen Gott an, vom Himmel herabzuschauen und den Weinstock heimzusuchen (bzw. zu besuchen) – den Weinstock, den Gott gepflanzt hatte, und den Zweig [nach der englischen Übersetzung statt „Sohn“ in Psalm 80,16], den Gott sich hatte stark werden lassen. Kann es nicht sein, dass dieser Zweig eine Anspielung auf David und seine Familie ist, von dem Christus dem Fleisch nach abstammte? Sie geben zu, dass all dieses Leid durch das Schelten des Herrn über sie gekommen ist, was ein Eingeständnis ihrer Sünde bedeutet, die dieses Schelten nötig machte.