Behandelter Abschnitt Ps 71,4-9
Ps 71,4-9: 4 Mein Gott, errette mich aus der Hand des Gottlosen, aus der Faust des Ungerechten und des Gewalttätigen! 5 Denn du bist meine Hoffnung, Herr, HERR, meine Zuversicht von meiner Jugend an. 6 Auf dich habe ich mich gestützt von Mutterschoß an, aus meiner Mutter Leib zogst du mich hervor; von dir ist stets mein Lobgesang. 7 Vielen bin ich wie ein Wunder; du aber bist meine starke Zuflucht. 8 Mein Mund ist erfüllt von deinem Lob, von deinem Ruhm den ganzen Tag. 9 Verwirf mich nicht zur Zeit des Alters; beim Schwinden meiner Kraft verlass mich nicht!
Die folgenden Verse erzählen von der Güte Gottes in der Vergangenheit. Der gottesfürchtige Mensch befindet sich in den Händen der gottlosen, ungerechten und grausamen Menschen; doch wegen Gottes Güte ihm gegenüber in der Vergangenheit ist der HERR Jahwe weiterhin seine Hoffnung. Von seiner Geburt an war Gott seine Zuflucht gewesen, und in allen Wechselfällen seiner langen Geschichte hatte Gott ihn gestützt, so dass seine Bewahrung für viele ein Wunder geworden war. Nun am Ende seiner Geschichte schaut er auf Gott und erwartet, dass er zum Lob und zum Ruhm Gottes bewahrt wird und nicht in der Zeit seiner Schwäche verworfen wird.
Wie genau bezeugen doch diese Erfahrungen Gottes Wege mit Israel! In seiner ganzen langen Geschichte hatte es immer einen „Überrest nach Auswahl der Gnade“ [Röm 11,5] gegeben; den beständigen Beweis dafür, dass Gott das Volk nicht verworfen hatte. Seine Bewahrung als von den Heiden abgesondertes Volk, obwohl es aufgrund seiner Sünden von den Mächten der Welt geknechtet wurde, ist ein andauerndes Wunder für die Welt.