Behandelter Abschnitt Ps 69,23-29
Ps 69,23-29: 23 Ihr Tisch werde vor ihnen zur Schlinge, und ihnen, den Sorglosen, zum Fallstrick! 24 Lass ihre Augen dunkel werden, damit sie nicht sehen; und lass ihre Lenden beständig wanken! 25 Schütte deinen Grimm über sie aus, und die Glut deines Zorns erreiche sie! 26 Verwüstet sei ihr Zeltlager, in ihren Zelten sei kein Bewohner! 27 Denn den du geschlagen hast, haben sie verfolgt, und vom Schmerz deiner Verwundeten erzählen sie. 28 Füge Ungerechtigkeit zu ihrer Ungerechtigkeit, und zu deiner Gerechtigkeit lass sie nicht kommen! 29 Lass sie aus dem Buch des Lebens ausgelöscht und nicht mit den Gerechten eingeschrieben werden!
Die Ablehnung der Gnade des Erlösers und der grundlose Hass, der Ihn an das Kreuz nagelte, gibt die Menschen schutzlos dem Gericht preis, denn sie haben den Einzigen verworfen, der sie vor dem Gericht beschützen konnte. Daher folgt hier nun der Ruf nach dem vergeltenden Gericht, dass es über die hereinbrechen möge, die sich grundlos als Feinde Christi erzeigt haben. Es ist ein Gericht, das die Menschen in dieser Welt ereilt, wenngleich es in der Folge tatsächlich auch zum ewigen Gericht führen kann. Vor diesem Gericht warnte der Herr die Stadt Jerusalem; darüber unterrichtete Er seine Jünger und warnte die Töchter Jerusalems (Lk 19,42-44; 21,20-24; 23,28-31).
Der irdische Reichtum der Welt wird ihr zum Fallstrick werden; und mit dem Scheitern all dessen, worauf die Menschen vertrauten, wird die Welt in geistige Dunkelheit getaucht werden. Ohne zu wissen, wie sie handeln sollen, wird über die Erde eine Angst der Völker und Ratlosigkeit kommen [Lk 21,25]. Ihre Hüften werden beständig wanken [Ps 69,24], und „die Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen“ [Lk 21,26]. Gott wird seinen Zorn über sie ausschütten und ihr Wohnort wird zerstört werden. Ihr Haus wird verlassen dastehen und ihre Stadt wird von den Heiden zertreten werden.
Das Gericht, das die Menschen einholt, kommt aufgrund der mitleidlosen Grausamkeit, der es Spaß machte, denjenigen, den Gott geschlagen hatte, zu verfolgen. An diesem Leiden haben auch andere teil. So ist es gerade der Kummer derjenigen, die von der Sünde des Volkes im Geist verwundet sind, der die Verfolgung durch das Volk hervorruft. Die Ablehnung der Gnade Christi ist die Sünde, die ihre Verfehlungen krönt. Solche Leute können keinen Teil haben an der Gerechtigkeit Gottes, die Erlösung bringt, keinen Teil am Buch des Lebens oder am Erbteil der Gerechten.