Behandelter Abschnitt Ps 56,6-10
Ps 56,6-10: 6 Meine Worte verdrehen sie den ganzen Tag, alle ihre Gedanken sind gegen mich zum Bösen. 7 Sie rotten sich zusammen, verstecken sich, sie beobachten meine Fersen, weil sie meiner Seele auflauern. 8 Sollte bei ihrem Frevel Rettung für sie sein? Im Zorn stürze nieder die Völker, o Gott! 9 Mein Umherirren zählst du. Lege in deinen Schlauch meine Tränen; sind sie nicht in deinem Buch? 10 Dann werden meine Feinde umkehren an dem Tag, da ich rufe; dies weiß ich, dass Gott für mich ist.
Ausführlicher breitet der Psalmist nun seine Nöte vor Gott aus und stellt die Bosheit derjenigen, die gegen ihn sind, der Güte Gottes gegenüber, der für ihn ist. Jeden Tag verdrehen die Feinde die Worte des Gottesfürchtigen; mit bösartiger Absicht beraten sie sich untereinander, beobachten heimlich seine Schritte und trachten danach, ihm das Leben zu nehmen.
In dem Bewusstsein, dass die Bosheit nicht ungestraft bleiben kann, blickt die Seele auf Gott und erwartet von Ihm, all die niederzustürzen, die Gottes Volk bekämpfen.
Im Gegensatz zu der Behandlung seitens der Hände der Gottlosen zählt Gott jeden Schritt, den sein Volk gehen muss, Er bewahrt ein Gefäß für ihre Tränen auf und ein Buch, in dem Er ihr Leid verzeichnet. In dem Wissen um Gottes zärtliche Fürsorge kann die Seele nach der Befreiung von ihren Feinden Ausschau halten und mit triumphierender Gewissheit sagen, „dass Gott für mich ist“.