Behandelter Abschnitt Ps 48,9-11
Ps 48,5-8: 5 Denn siehe, die Könige hatten sich versammelt, waren herangezogen allesamt. 6 Sie sahen, da erstaunten sie; sie wurden bestürzt, ängstlich flohen sie weg. 7 Beben ergriff sie dort, Angst wie eine Gebärende. 8 Durch den Ostwind zertrümmertest du die Tarsis-Schiffe.
Nun folgt eine anschauliche Beschreibung des plötzlichen Gerichts, durch das die Stadt von den Feinden von Gottes Volk befreit worden war. Die verbündeten Könige waren gegen die Stadt herangezogen. Sie mustert ihre Truppen, die in Schlachtstellung aufmarschierten, nur um plötzlich nicht einfach Menschen, sondern der gewaltigen Macht Gottes gegenüberzustehen. Überrascht und bestürzt flohen sie, von plötzlicher Panik ergriffen; sie zitterten wie eine Frau, wenn sie von den Schmerzen der Wehen überwältigt ist, und zerstreuten sich wie eine Flotte in einem Sturm.
Ps 48,9-11: 9 Wie wir gehört hatten, so haben wir es gesehen in der Stadt des HERRN der Heerscharen, in der Stadt unseres Gottes: Gott wird sie befestigen bis in Ewigkeit. – Sela. 10 Wir haben gedacht, o Gott, an deine Güte, im Innern deines Tempels. 11 Wie dein Name, Gott, so ist dein Lob bis an die Enden der Erde; mit Gerechtigkeit ist gefüllt deine Rechte.
So können die Gottesfürchtigen nicht nur sagen: „Gott, mit unseren Ohren haben wir gehört, unsere Väter haben uns erzählt die Großtat, die du gewirkt hast in ihren Tagen“ (Ps 44,2), sondern: „Wie wir gehört haben, so haben wir es gesehen in der Stadt des HERRN der Heerscharen.“ Überdies wird die nun befreite Stadt fest gegründet werden „bis in Ewigkeit“. Als sie aus dem Land vertrieben waren, hatten sie an die Gnade Gottes gedacht (Ps 42,9); nun, da die Stadt von dem Feind befreit ist, kann der Gottesfürchtige die Gnade Gottes „in Innern deines Tempels“ genießen. Der Ruhm Gottes, der all dem entspricht, was Er ist, wie es bereits sein Name verkündet, wird sich bis an die Enden der Erde ausbreiten, und die Macht seiner Rechten wird auf der ganzen Welt in ihrer Gerechtigkeit bekannt sein.