Behandelter Abschnitt Ps 42,4-5
Ps 42,4.5: 4 Meine Tränen sind mir zur Speise geworden Tag und Nacht, da man den ganzen Tag zu mir sagt: Wo ist dein Gott? 5 Daran will ich mich erinnern und in mir ausschütten meine Seele, wie ich einherzog in der Schar, mit ihnen schritt zum Haus Gottes, mit der Stimme des Jubels und des Lobes – eine feiernde Menge.
Das Leid des Gottesfürchtigen entsteht dadurch, dass er von Spöttern umgeben ist, während er von seinen Vorrechten abgeschnitten ist. Die Spötter nehmen die Umstände zum Anlass, in denen die gottesfürchtige Seele verlassen scheint, um ständig den Spott zu erheben: „Wo ist dein Gott?“ Überdies leidet die Seele darunter, die Feinde im Besitz des Tempels zu sehen, wo sie in vergangenen Tagen in der Gemeinschaft seines Volkes Gott angebetet hatte. Einst genossene Vorrechte werden nun, da sie verloren sind, stärker wertgeschätzt.