Behandelter Abschnitt Ps 38,2-6
Die gottesfürchtige Seele, verlassen von ihren Lieben und ihren Freunden und von Feinden getadelt, wenn sie um ihrer eigenen Sünde willen unter der Strafe des Herrn leidet
Die Psalm 38 und 39 zeigen uns das Herrschaftshandeln des Herrn an einem Gläubigen als direkte Folge seiner eigenen Sünde und seines eigenen Versagens und nicht, wie in vielen anderen Psalmen, als Auswirkung der Sünde des ganzen Volkes. Diese Erfahrungen der Seele unter der Züchtigung beschreiben zweifellos die Übungen des gottesfürchtigen Überrestes aus den Juden an einem späteren Tag, während sie wichtige Prinzipien enthalten, die für einen Heiligen voller Versagen zu jeder Zeit gültig sind.
Ps 38,2-6: 2 HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm! 3 Denn deine Pfeile sind in mich eingedrungen, und deine Hand hat sich auf mich herabgesenkt. 4 Nichts Heiles ist an meinem Fleisch wegen deines Zürnens, kein Frieden in meinen Gebeinen wegen meiner Sünde. 5 Denn meine Ungerechtigkeiten sind über mein Haupt gegangen, wie eine schwere Last sind sie zu schwer für Mich 6 Es stinken, es eitern meine Wunden wegen meiner Torheit.
Der Gottesfürchtige erkennt ganz klar, dass seine Leiden einerseits von dem Herrn kommen und andererseits die direkte Auswirkung seiner eigenen Sünde sind. Er kann sagen: „Deine Hand lastet auf mir“; und die Züchtigung geschieht „wegen meiner Verfehlung“ und „wegen meiner Sünden“ und „wegen meiner Torheit“.