Behandelter Abschnitt Daniel 2,41-43
„Und dass du die Füße und die Zehen teils aus Töpferton und teils aus Eisen gesehen hast – es wird ein geteiltes Königreich sein; aber von der Festigkeit des Eisens wird in ihm sein, weil du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast. Und die Zehen der Füße, teils aus Eisen und teils aus Ton: Zum Teil wird das Königreich stark sein, und ein Teil wird zerbrechlich sein. Dass du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast – sie werden sich mit den Nachkommen der Menschen vermischen, aber sie werden nicht aneinander haften: so wie sich Eisen nicht mit Ton vermischt“ (2,41–43).
Wir sehen keinen Anlass, eine sehr übliche Auslegung des Tons zu bezweifeln, nämlich dass er die Vermischung populärer demokratischer mit absolutistischen Regierungsformen darstellt: Die Verbindung aus Absolutismus mit dem populären Zeitgeist, die wie diese unvereinbaren Elemente nie wirklich zusammenschmelzen können und daher genau durch ihren Versuch der Vereinigung zu einer Schwachstelle werden.
Eine weiterer Gedanke wird in Vers 43 angegeben. Er wurde von einem anderen folgendermaßen erklärt: „Die Nachkommen des Menschen sind, so denke ich, etwas außerhalb dessen, was die eigentliche Kraft des Reiches charakterisiert . . . Es erscheint mir, dass hier möglicherweise der barbarische oder teutonische Aspekt hervorgehoben wird, der zu dem hinzugefügt wird, was ursprünglich das Römische Reich ausmachte.“7
Dass die zehn Zehen ebenfalls eine Symbolik beinhalten, kann aus Daniel 7 sowie Offenbarung 17 entnommen werden; doch sie sollen an dieser Stelle nicht weiter beschrieben werden, sondern das Thema muss warten, bis wir Kapitel 7 erreicht haben. Es soll lediglich bemerkt werden, dass sie die zehn Königreiche darstellen, die unter einem imperialistischen Haupt zusammengefasst sind und die endgültige Form des Römischen Reiches repräsentieren.
Es wird nun klar sein, dass in diesem Bild die verschiedenen Formen der Weltmächte dargestellt werden, und zwar von den Tagen Nebukadnezars bis zur der Zeit, wenn der Herr kommen und seine Souveränität über die gesamte Erde antreten und für immer und ewig regieren wird. Das Schaubild der Weltgeschichte, fortschreitend bis zum Ende, liegt offen vor den Augen Gottes.
Die Menschen mögen handeln, planen, Regierungen errichten und stürzen, wie sie es für gut halten – in ihrer eigenen Kraft und nach ihrem eigenen Willen – doch die Prophetie lehrt uns, dass sie nur innerhalb der Grenzen des göttlichen Willens zum Erreichen des Beabsichtigten handeln können. Weiter sehen wir, dass menschliche Regierungen, wie stark auch die Bemühungen des ernsten, wenn auch missgeleiteten Menschen sind, verderben müssen, bis schließlich, wie uns ausführlich in der Apokalypse beschrieben wird, Satan der Ursprung und Erhalter der letzten Form menschlicher Regierung sein wird. Es ist daher gut für uns, wenn wir, wie vom Heiligen Geist gelehrt, die Zukunft überblicken und Gnade suchen, den Platz der Absonderung außerhalb der Angst du der Verwirrungen der Welt einhalten, während wir auf die Wiederkunft des Herrn warten.
7 Wer die historische Analyse dieser Aussage untersuchen möchte, wird grundlegende Ansätze über die Wirkung des Eindringens der Gothen nach Italien und der Eroberung der kaiserlichen Stadt finden in: GIBBON's Roman Empire, sowie in anderen Werken.↩︎