Behandelter Abschnitt Nehemia 13,19-22a
„Und es geschah, sobald es in den Toren Jerusalems vor dem Sabbat dunkel wurde, da befahl ich, dass die Türen geschlossen würden; und ich befahl, dass man sie nicht öffnen sollte bis nach dem Sabbat. Und ich bestellte einige von meinen Dienern über die Tore, damit keine Last am Sabbattag hereinkäme. Da übernachteten die Händler und die Verkäufer von allerlei Ware draußen vor Jerusalem einmal und zweimal. Und ich warnte sie und sprach zu ihnen: Warum übernachtet ihr vor der Mauer? Wenn ihr es wieder tut, werde ich Hand an euch legen! Von jener Zeit an kamen sie nicht mehr am Sabbat. Und ich befahl den Leviten, dass sie sich reinigen und kommen sollten, die Tore zu bewachen, um den Sabbattag zu heiligen.
Auch das gedenke mir, mein Gott, und verschone mich nach der Größe deiner Güte!“ (13,19–22a).
Als erstes gebot er, dass die Tore Jerusalems am Abend des Sabbats vor Einbruch der Dunkelheit geschlossen werden und verschlossen bleiben sollten, bis der Sabbat vorüber war. Die Tatsache, dass er einige seiner eigenen Diener an den Toren positionierte, um darauf zu achten, dass „keine Last am Sabbattag hereinkäme“, zeigt, auf wie wenige für diesen Dienst Verlass war. Zusätzlich widmete er selbst dieser Angelegenheit seine unablässige Aufmerksamkeit, indem er den Händlern und Verkäufern entgegentrat, als sie ein- oder zweimal draußen vor Jerusalem übernachteten, da ihre bloße Gegenwart eine Verführung für das Volk darstellte. Er drohte ihnen, Hand an sie zu legen, wodurch sie schließlich vertrieben wurden. Schließlich „befahl [er] den Leviten, dass sie sich reinigen und kommen sollten, die Tore zu bewachen, um den Sabbattag zu heiligen“. Es ist ein schönes Bild eines hingebungsvollen Mannes, der mit all seiner Kraft danach trachtete, den Ansturm des Bösen aufzuhalten. Für das menschliche Auge mag es als ein hoffnungsloser Kampf und, gemessen an den äußerlichen Ergebnissen, sogar als ein Misserfolg erscheinen.
Doch Nehemia kämpfte den Kampf Gottes, was ihm bewusst war, und, wenn er Ihm treu blieb, konnte es niemals Niederlagen geben. Gott ist der Beurteiler dieses Kampfes und betrachtet das als Sieg, was das menschliche Auge als Katastrophe betrachtet (siehe Jes 49,4-6).
Nehemia hatte diese Lektion gelernt und so wendet er sich erneut im Gebet an Gott: (Siehe Neh 13,22)