Unbekannter Autor
Kommentar von verschiedenen z.T. unbekannten Autoren
1Joh 4,10Kommentar zu 1. Johannes 4,10
Diese Beziehungen der Liebe Gottes zu uns begannen also keineswegs in uns; wir waren unfähig, ihr auch nur einen Schritt entgegenzukommen, sondern: „Hierin ist die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden.“ Er ist es, der für uns eine völlige Befreiung vom Tod und vom Gericht bewirkt hat, und wir haben nun in Ihm das Leben und die Gerechtigkeit. Das sind vollendete Tatsachen; darin hat sich die Liebe geoffenbart und darin erkennen wir sie. Nun ist es unser Vorrecht, unsere Blicke von uns weg auf diese uns gegenüber geoffenbarte Liebe Gottes zu richten, die nicht in uns war, aber durch den Tod Christi am Kreuze zu uns gekommen ist.
Dort lernen wir kennen, was Liebe, was schrankenlose und souveräne Liebe ist, erhaben über alle unsere Sünde und ihre Folgen. Sie ist eine Liebe, die das Mittel gefunden und gegeben hat, den Sünder unter Wahrung der Rechte der göttlichen Gerechtigkeit gereinigt und fleckenlos in den Frieden und die Glückseligkeit Seiner Gegenwart einzuführen. Die Gerechtigkeit ist zufrieden gestellt und Gott völlig verherrlicht worden. Dort, wo wir Seine unerbittliche Gerechtigkeit im Gericht über die Sünde geoffenbart sehen, dort sehen wir auch die Offenbarung der Liebe Gottes, der alles geopfert hat, um uns in Gnaden annehmen zu können!