Unbekannter Autor; verschiedene Autoren
Kommentar von verschiedenen, zum Teil unbekannten Autoren
1Joh 4,9Kommentar zu 1. Johannes 4,9
„Hierin ist die Liebe Gottes zu uns geoffenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, auf dass wir durch ihn leben möchten.“ Wann hat sich die Liebe Gottes auf diese Weise geoffenbart? – Als wir noch tot in unseren Vergehungen und Sünden, als wir noch Kraftlose, Sünder, Feinde und Gottlose waren. Sie ist Gnade, reine Gnade und hat ihre Beweggründe nur in sich selbst. Sie ist in jeder Beziehung so unvergleichlich, dass kein Geschöpf sie je hätte ersinnen können.
Wir lagen im Tode, waren unter dem Urteil des Todes und des Gerichtes; der Teufel, der die Macht des Todes hatte, hielt uns gefangen. Wer konnte uns da Leben und Befreiung bringen? Gott hat dafür gesorgt. Seine Liebe hat an alles gedacht. Er hat „seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt. . . , auf dass wir durch ihn leben möchten“ und „als eine Sühnung für unsere Sünden“.
Um dies zustande zu bringen, musste Sein geliebter Sohn, der Heilige und Gerechte, unseren Platz einnehmen, sich mit unseren Sünden beladen und sich für uns vor dem Gerichtsthron des heiligen und gerechten Gottes verantworten. Gott allein konnte die Tiefe der Leiden und Schmerzen ermessen, die für den Gegenstand Seiner Wonne in der Erfüllung Seiner Gnadenabsichten gegen uns eingeschlossen waren. Aber Seine Liebe schrak vor diesem unendlichen Opfer nicht zurück.
Der, welcher das Licht der Welt und inmitten der Menschen der Abglanz der Herrlichkeit Gottes war, sollte hienieden von Seiten der Sünder nur Hass und Widerspruch erfahren. Und welch ein Schmerz für den Sohn Gottes, in einer verunreinigten Welt zu sein, wo alles Seiner heiligen Natur entgegengesetzt war, und inmitten all des Elendes zu weilen, das die Sünde hervorgebracht hat!
Das alles wusste Gott; aber nichts konnte Seine Liebe aufhalten. Er hat Seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt, Er hat Ihn hingegeben und Ihn nicht geschont, und das alles, auf dass wir durch Ihn leben möchten und unsere Sünden auf immer weggetan würden.
Und Er, der Sohn Gottes, hat alle Schmähungen derer erduldet, die Gott schmähten, Er hat am Kreuz das Gericht Gottes und Seinen gerechten Zorn gegen die Sünde erlitten, hat den Tod geschmeckt und ist bis in die Tiefe dieses Abgrundes hinab gestiegen, damit wir durch Ihn leben könnten. Er ist als ein lebendiger und siegreicher Heiland aus dem Grabe auferstanden, und nun haben wir das Leben, das göttliche Leben, das ewige Leben in Ihm, dem Sohne Gottes. Welche Gnade! O, welcher Liebe bedurfte es doch, um sich mit solch elenden und hassenswürdigen Wesen, wie wir waren, zu beschäftigen!