Unbekannter Autor; verschiedene Autoren
Kommentar von verschiedenen, zum Teil unbekannten Autoren
1Joh 3,9Kommentar zu 1. Johannes 3,9
Jeder, der aus Gott geboren ist tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm; und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist.“ Hier ist unter „Same“ nicht, wie in andern Stellen, das Wort Gottes gemeint, sondern das, was es in uns hervorgebracht hat: Die Natur Gottes, das ewige Leben, das in uns bleibt.
Das Wort lässt uns die Früchte der bösen Natur erkennen, damit wir sie in der Kraft eines neuen Lebens überwinden. Wir können den alten Menschen nicht zum Tode bringen, da er ja schon mit Christo gekreuzigt worden ist, aber wir können unsere Glieder töten, die auf der Erde sind, wie: „Hurerei, Unreinigkeit“ usw. (vgl. Kol 3,5). Das große Ziel dieser Epistel ist: „Meine Kinder, ich schreibe euch dieses, auf dass ihr nicht sündigt“ (2,1).
Johannes stellt die unbedingte Trennung der beiden Naturen fest und fragt gewissermaßen: Und nun, könnt ihr nach dieser alten Natur leben? Nein, „jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde“. Er betrachtet uns losgelöst vom alten Zustand. Wir haben die neue Natur und können aus ihr unmöglich die Früchte der alten Natur hervorbringen. Christus sündigt nicht; Sein Leben in uns kann nicht sündigen. Wer in Ihm bleibt, sündigt nicht.
Wenn unser Gewissen durch die Gewohnheit der Gemeinschaft mit dem Herrn zartfühlend geworden ist, werden wir, sobald diese Gemeinschaft getrübt ist, uns beeilen, die Sache vor Gott zu bringen, damit unsere Seelen wiederhergestellt werden. Unsere Kindesbeziehung zu Gott kann nicht zerstört werden, aber das geringste Böse unterbricht die Gemeinschaft mit Ihm. Man gewöhnt sich leicht an diesen Verlust, wenn die Gemeinschaft nicht der gewohnte Zustand der Seele ist. Man vegetiert dann mehr oder weniger gleichgültig dahin; das Herz ist trocken, man hat wenig Freude und gewöhnt sich daran; die Sorgen des Lebens bemächtigen sich der Seele; man verhärtet sich.
Der Apostel möchte, dass die Gemeinschaft ununterbrochen sei; deshalb sagt er: „Und nun, Kinder, bleibet in ihm“ (Kap. 2,28). Falls die Kinder Gottes sie verloren haben, will Er, dass sie die Gemeinschaft durch das Bekenntnis ihrer Sünden unverzüglich wieder finden (1,9).