Unbekannter Autor; verschiedene Autoren
Kommentar von verschiedenen, zum Teil unbekannten Autoren
1Joh 1,5Kommentar zu 1. Johannes 1,5
Behandelter Abschnitt 1Joh 1,5-6
Unser Wandel muss mit der Heiligkeit Gottes übereinstimmen
Nachdem der Apostel von Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohne gesprochen hat, muss er die Botschaft ausrichten, „dass Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist.“
Damit wir in Gemeinschaft mit Gott leben können, muss der Zustand unserer Seelen in praktischer Übereinstimmung mit seinem Wesen sein. Der Apostel trat dadurch der völlig irrigen Meinung gewisser Christen entgegen, die da behaupteten, die Gegenwart Gottes genießen zu können, auch wenn der sittliche Zustand ihr nicht entsprach.
Unsere Beziehung zu Gott wird nicht zerstört, wenn wir uns schlecht betragen. Ich kann ein Kind haben, das mir Schande macht; wird es deshalb aufhören mein Kind zu sein? Der Wandel kann die Beziehung nicht abbrechen, wohl aber die Gemeinschaft mit dem Herrn, und dies in völligster Weise. Um den Strom der Gemeinschaft zu unterbrechen, genügt ein böser Gedanke, die Begierde einer Minute.
Im 6. Vers handelt es sich nicht nur um Menschen, die fern von Gott sind, sondern auch um Gläubige: Er sagt wir. [Der Apostel richtet sich in diesem Brief sowohl an wahre Christen als auch an bloße Bekenner, weil sich diese schon in jener Zeit zu vermischen begannen.] Johannes betrachtet die Dinge im Herzen des Christen und geht von da zu ihrer Quelle zurück. Wir besitzen das ewige Leben in Christo, von Anfang unseres Glaubenslebens an; die böse Natur aber haben wir von Geburt an in uns.
Der Apostel lehrt mich, zwischen diesen beiden Naturen einen Unterschied zu machen, damit, wenn ich in meinem Herzen Finsternis entdecke, ich wisse, dass sie vom Teufel ist und ich mich davon absondere. Gleichzeitig macht er auch darauf aufmerksam, dass zwischen meinen Worten – „wenn wir sagen“ – und dem, was in meinem Herzen ist ein Unterschied bestehen kann; unser Zustand muss aber mit unserem Bekenntnis übereinstimmen.