Unbekannter Autor; verschiedene Autoren
Kommentar von verschiedenen, zum Teil unbekannten Autoren
1Joh 1,1Kommentar zu 1. Johannes 1,1
Einleitung
Der Zweck des Briefes
Dieser Brief ist eine besonders wertvolle Hilfe, um den falschen Lehrern, den „vielen Antichristen“ der „letzten Stunde“ entgegenzutreten, mit denen es die Gläubigen der jetzigen Zeit zu tun haben. Das ist jedoch nicht sein eigentlicher Zweck.
Er beschreibt außerdem, was die Familie Gottes und die Familie des Teufels voneinander unterscheidet, eine Unterscheidung, die für uns von großer Wichtigkeit ist. Aber auch das ist nicht das Hauptthema dieses Briefes. Sein vornehmster Zweck ist folgender: Während uns im Johannes-Evangelium die Offenbarung des ewigen, göttlichen Lebens in der Person Christi, des fleischgewordenen Wortes, gezeigt wird, beschreibt der 1.Johannesbrief wie sich das ewige Leben in dem Christen kundgibt. Dabei nimmt der Schreiber zur Bezeichnung dieses Lebens immer wieder Bezug auf dessen Ursprung und vollkommene Offenbarung in Christo.
In diesem Brief geht es somit nicht um abstrakte, vom Alltagsleben losgelöste Begriffe; er ist im Gegenteil sehr praktisch. Er lehrt, in uns zwischen dem zu unterscheiden, was von der Natur Gottes und was vom Teufel ist. Er betrachtet den Gläubigen als einen Menschen, der das ewige Leben besitzt, aber gleichzeitig noch das Fleisch in sich hat. Er zieht zwischen diesen beiden Naturen eine so deutliche Trennungslinie, dass beim Lesen dieses Briefes und beim Sinnen über dessen Wahrheiten unser Gewissen notwendigerweise in Tätigkeit kommt und wir dazu geführt werden, unsere Gedanken und Wege täglich zu richten.
Der Zweck dieses Briefes ist also vorwiegend praktisch, und das haben wir in den heutigen Tagen ganz besonders nötig. Es genügt nicht, unsere Vorrechte, unsere Beziehungen zu Gott, das uns geschenkte Leben zu kennen und den Heiligen Geist, die Kraft dieses Lebens, zu besitzen. Wir müssen uns auch fragen: Steht unser persönliches Leben mit unseren Vorrechten im Einklang? Dieser Brief, der uns lehrt, ohne Rückhalt Selbstgericht zu üben, mit dem Fleische und der Welt keinerlei Kompromisse zu machen und unsere Blicke auf Den zu richten, der die Quelle unseres Lebens ist, dieser Brief ist eine ernste Ermahnung an unsere Herzen, der Verantwortung, die uns der Besitz dieses Lebens auferlegt, zu entsprechen.
Das ewige Leben, und weshalb es uns gegeben ist
Kapitel 1, Vers 1
Wir finden in der Bibel verschiedene Anfänge. Aus dem „Anfang“ in 1. Mose 1,1 sind die Himmel und die jetzige Erde hervorgegangen. Der „Anfang“ in Johannes 1,1 stellt die ewige Existenz und Unveränderlichkeit Dessen vor uns hin, der vor allem Geschaffenen „war“. Hier, im 1.Johannesbrief aber haben wir den „Anfang“ der Offenbarung der Ratschlüsse Gottes durch die Ankunft des Sohnes Gottes auf der Erde. Um die Gläubigen vor den neuen Lehren zu schützen, erinnerte sie Johannes an das, „was von Anfang“ des Christentums in der unwandelbaren Gnade und Herrlichkeit der Person Dessen war, der sich auf der Erde zugleich als wahrhaftiger Gott und als wahrer Mensch offenbarte.
Das ewige Leben, das jetzt durch die Kraft des Wortes Gottes in dem Glaubenden hervorgebracht wird, hatten die Apostel damals in der Person eines auf der Erde wandelnden Menschen gesehen. Wie man das natürliche Leben in Adam wahrnehmen konnte, so können auch wir nun das göttliche Leben in Seiner ganzen Schönheit und Vollkommenheit in Christo sehen.