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Kommentar von verschiedenen, zum Teil unbekannten Autoren
Obad 13Kommentar zu Obadja 13
Behandelter Abschnitt Obad 13-14
Die Hand ausstrecken nach ihrem Vermögen
Obad 13.14: … 13 du solltest nicht in das Tor meines Volkes einziehen am Tag seiner Not; und du, auch du solltest nicht auf sein Unglück sehen am Tag seiner Not, noch deine Hand ausstrecken nach seinem Vermögen am Tag seiner Not; 14 und du solltest nicht am Kreuzweg stehen, um seine Flüchtlinge zu vertilgen, und solltest seine Entronnenen nicht ausliefern am Tag der Bedrängnis.
Die Aufzählung des Bösen geht weiter. Gott ruft Edom auf, nicht in die Tore Jerusalems zu kommen und die Hand nicht nach dem Besitz Israels auszustrecken. Hinter diesem Aufruf steckt, dass die Edomiter dies doch taten. Andere Stellen, die offensichtlich über dieselbe Periode berichten, reden sehr klar über diese Art des Auftretens von Edom und über Gottes Gericht, das Edom treffen wird (Hes 35; Jer 49,7-22; wahrscheinlich auch: Hes 25,12-14).
Die Edomiter beraubten sogar die Flüchtlinge, die aus Jerusalem flüchteten, und überlieferten sie an den Feind. Um so viele wie möglich zu fangen, nahmen sie die strategisch besten Plätze ein, nämlich die Kreuzungen der Wege. Trauriges Verhalten! Doch auch dieses Böse ist uns nicht fremd. Haben „Christen“ nicht auch oft gemeinsame Sache mit der Regierung gemacht, um Gläubige zu verfolgen? Wir sahen und sehen, dass Kirchen unter kommunistischen Regimen die Regierungen dort bei der Verfolgung der Christen, die Gottes Wort treu bleiben wollen, unterstützen. Wir erinnern uns an ein gleichartiges Auftreten zur Zeit der spanischen Herrschaft in unserem eigenen Land [den Niederlanden]. Übrigens brauchen wir gar nicht so weit in die Geschichte zurückzugehen. In der Zeit der Trennung[tijd van de afscheiding: gemeint ist die Zeit um 1834 in den Niederlanden] hat auch etwas Ähnliches in unserer „christlichen Nation“ stattgefunden.