Unbekannter Autor; verschiedene Autoren
Kommentar von verschiedenen, zum Teil unbekannten Autoren
2Sam 12,23Kommentar zu 2. Samuel 12,23
2Sam 12,23: Nun es aber tot ist, warum sollte ich denn fasten? Vermag ich es wieder zurückzubringen? Ich gehe zu ihm, aber es wird nicht zu mir zurückkehren.
Und am Ende findet das Auge über die Not des Augenblicks hinweg dorthin, wohin der Tod nur das dunkle Tor ist für alle, die um ihre Sünde und Gottes Vergebung wissen. „Ich gehe zu ihm, aber es wird nicht zu mir zurückkehren.“ Dann hat Gott sein Ziel erreicht, wenn durch den Glaubensblick das Leuchten der Ewigkeit in ein Herz fällt, das bis dahin von diesseitigen Dingen erfüllt war. Das sind gesegnete Menschen, die in der Stunde der „Heimsuchung“ wirklich „heimfinden“. Das sind wirklich Könige, die in der Trauer des Todes stark sind und über den Tod triumphieren mit der Wirklichkeit der Hoffnung des ewigen Lebens. Immer ist eine Begegnung mit ihnen ein Geschenk Gottes, das uns reich macht. Aber wir begegnen auch solchen, die unter dem Leid so zerbrochen sind, dass sie sich nicht mehr wieder aufrichten können; die sich vergraben in ihr Leid und die sich nicht trösten lassen wollen. Gewiss spielt da die Frage der seelischen Veranlagung eine große Rolle. Wir müssen mit einem Urteil über solche leidgebeugten Geschwister besonders vorsichtig und doppelt liebevoll sein. Wir wagen aber doch den Schluss, dass oft auch da eine ernste Selbstprüfung nötig ist, ob sich nicht im tiefsten Grunde eine David-Geschichte dahinter verbirgt. Alles Trösten, aller geistlicher Zuspruch und erst recht alle „Psychotherapie“ müssen versagen, solange diese Wurzel nicht gefunden und ausgerottet wird. Dann aber ist der Sieg da. Dann können solche Menschen, an denen jeder Trost versagte, auf einmal andere trösten.