Behandelter Abschnitt Off 21,15-17
„Und der, der mit mir redete, hatte ein Maß, ein goldenes Rohr, damit er die Stadt messe und ihre Tore und ihre Mauer. Und die Stadt liegt viereckig, und ihre Länge ist so groß wie auch die Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr – 12 000 Stadien; ihre Länge und ihre Breite und ihre Höhe sind gleich. Und er maß ihre Mauer, 144 Ellen, eines Menschen Maß, das ist des Engels“ (21,15–17).
Der Engel, der dem Seher nun die herrliche Stadt zeigt, misst sie mit einem goldenen Rohr, nicht mit einer gewöhnlichen Messrute; denn dies, was Johannes jetzt sehen soll, muss vom Standpunkt Gottes aus, also wie Gott es selbst sieht, betrachtet und beurteilt werden; nur dann wird man diese Worte richtig erkennen und verstehen können.
Darum müssen die Maßzahlen, sowohl der Stadt, als der Mauer, symbolisch aufgefasst werden; es sind vor allem in jeder Beziehung und Richtung vollkommene, mehrfache von 12, einer der Vollkommenheitszahlen. Die Angaben sind zwar in Menschenmaß angegeben, aber wir wissen aus Jesaja 55,8-9, dass Gottes Gedanken unendlich höher sind als die der Menschen, darum wird Vers 17 beigefügt: „das ist des Engels“.
Die Menschen wollen Gott immer mit ihrem beschränkten und dazu von der Sünde verderbten Verstand erfassen; darum denkt der Mensch immer von Gott zu klein und von sich selbst wieder zu groß; und auch wir Gläubige verfallen oft und allzu leicht diesem Irrtum. Auch hier soll die Zahl 12 000 einfach ein für den Menschen kaum erfassbares Maß anzeigen, denn die Zahl der Bewohner ist ja eine unnennbar große. Die Stadt und ebenso die Mauer sind vor allem in ihren Ausmaßen nach allen Richtungen durchaus vollkommen.