Behandelter Abschnitt Off 21,6
„Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Ich will dem Dürstenden aus der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst“ (21,6).
Damit zieht Gott überdies noch einen eigentlichen Schlussstrich unter das gesamte bisher Gesagte. Das bedeutet für Ihn, dass dieses alles nunmehr endgültig geschehen und abgeschlossen ist, eine bedeutungsvolle Tatsache. Solche wichtigen Schlussstriche gibt es dreimal, alle drei bei Wendungen von größter Tragweite.
Das erste Mal hat es der Herr Jesus am Kreuz ausgerufen, allerdings mit den Worten: „Es ist vollbracht!“, was aber das gleiche bedeutet, nämlich das unermesslich schwere Opferwerk des stellvertretenden Sühnungstodes, durch das in der Tat eine ganz neue Situation für Gott und Menschen geschaffen worden ist. Der große Widersacher, Satan, ist besiegt und die Waffe des Todes ist ihm entrissen worden. Der Glaubende findet nun Befreiung von den Banden der Knechtschaft und der Sünde; der Rückweg zu Gott und zum Leben ist ihm nun geöffnet und gebahnt worden. Gott aber ist endlich verherrlicht und die Erfüllung seiner Ziele möglich geworden.
Das zweite „Es ist geschehen“ finden wir in Offenbarung 16,17, wo nach der Beendigung des letzten Gerichtes der Zorn Gottes befriedigt ist und der Richter das Rächerschwert wieder in die Scheide stecken kann. Kapitel 1 stellt uns eine besondere, wichtige Einzelheit aus diesen Gerichten vor Augen, und Kapitel 19 bis 20 teilen uns die anschließenden persönlichen Säuberungsakte durch den Herrn Jesus Christus mit. Dennoch gehören Zorn, Grimm und Gericht keineswegs zum Wesen Gottes, sondern erfolgen nur, weil Gottes sündige Geschöpfe, Satan und sein Heer inbegriffen, Gott in seiner Heiligkeit herausgefordert und sein Gericht notwendig gemacht haben. Sobald aber das Nötige erfüllt ist, ist Gottes Zorn abgetan. Die Menschen, die den Ewigen einen grausamen Gott schelten, haben also absolut Unrecht; denn Gottes Wesen, das triumphieren wird, ist unveränderliche Liebe, Gnade und Barmherzigkeit. Zorn und Gericht übt Er nur, soweit die Sünde Ihn dazu zwingt, um seiner Heiligkeit willen; aber seine Freude ist Liebe ohne Grenzen.
Hier nun, in Kapitel 21,6, spricht Gott dieses Wort „Es ist geschehen“ sozusagen mit Genugtuung als Abschluss des gesamten Werkes gemäß seines im Anfang gefassten Ratschlusses. Das gewollte Resultat desselben ist nun voll und ganz erfüllt. Damit legt Er gewissermaßen seine Arbeit endgültig nieder, um nun für immer seinen wahren Sabbat der Ruhe zu genießen und sich dessen zu erfreuen, zusammen mit seinen nun verherrlichten Geschöpfen, die Er sich erworben hat. Nunmehr kann Er, der im Anfang, um diese zu gewinnen, aus der Ewigkeit in die Zeit getreten ist, mit ihnen in die endlose Ewigkeit zurücktreten, die für Ihn, wie für uns, endlose, unveränderliche Herrlichkeit bedeutet. Darum nennt sich Gott hier das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Er war von Ewigkeit da – wie könnte es anders sein! – aus Ihm hat alles Leben und Sein den Anfang genommen und mit Ihm wird alles eins sein, so dass Er alles in allem sein wird in Ewigkeit.