Behandelter Abschnitt Off 21,3-4
„Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Thron sagen: Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen“ (21,3.4).
Eine laute Stimme aus dem Himmel, wohl die des Herrn selbst, ruft, auf diese herrliche Stadt hinweisend: „Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen!“ Durch die ganze Menschheitsgeschichte zieht sich der Wunsch Gottes, inmitten seiner Geschöpfe zu weilen, sich an ihnen zu erfreuen und bei ihnen zu wohnen. Wir sehen den ersten Versuch schon bei Adam im Paradies, dann nahm Gott Wohnung, zwar unsichtbar, in der Stiftshütte, dann im Tempel Salomos, aber die Sünde der Menschen machte sein Wohnen bei ihnen unmöglich. Schließlich wohnte Gott in der Person seines Sohnes Jesus Christus in Menschengestalt unter seinem Volk, um ihm seine Gnade und Rettung nahezubringen, aber sein Volk verwarf und tötete seinen König und Messias. Aufgrund des Werkes am Kreuz wurde es Ihm möglich, sich ein geistliches Haus aus erlösten Menschenkindern zu gründen, um darin zu wohnen (Joh 14,23).
Aber auch wir schätzen das wenig und unsere Herzen zögern, auf sein Werk zu antworten. In dem aber, was dem Seher hier gezeigt wird, ist Gottes Wunsch doch endlich, und zwar vollkommen und herrlich erfüllt, sogar auf zweifache Weise. Im himmlischen Jerusalem, der Brautgemeinde, wohnt Er also nun als ihr Mittelpunkt, und mit ihr zusammen nimmt Er auch Wohnung bei den Menschen auf der neuen Erde. Beides wird schon im 1000-jährigen Reich der Fall sein, aber das Weilen auf der Erde ist dann noch kein ständiges, weil der Ewigkeitszustand ja noch nicht besteht.
In der neuen Schöpfung dagegen wird völlige Harmonie sein, keine trennenden Umstände und trotz herrlicher Vielfalt doch eine enge Beziehung zueinander. Auch zwischen Gott und den Menschen wird keine Ursache zu Trennung noch zu Furcht mehr sein, sondern nur Wonne und Freude auf beiden Seiten zu unaufhörlicher Anbetung dessen, der alles dies bereitet hat. Alles, was die alte Erde kennzeichnete, Leid und Schmerz, Unfriede und Streit, Trauer und Tod, wird keinen Raum mehr haben, sondern es wird herrliche Freude sein, und Gott, der Herr, wird keinen Anlass mehr haben, sich vor seinen Geschöpfen zu verbergen, vielmehr dürfen wir Ihn sehen und Ihn verherrlichen.
Auffallenderweise tritt uns hier nicht mehr das Lamm entgegen, sondern einfach Gott, der dreieine Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist, der eine Gott, wie Er im Anfang der Zeit war und immer sein wird, sobald wir über die Sphäre der Erde hinaustreten.