Behandelter Abschnitt Off 11,16-18
„Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, fielen auf ihre Angesichter und beteten Gott an und sprachen: Wir danken dir, Herr, Gott, Allmächtiger, der da ist und der da war, dass du deine große Macht angenommen und die Herrschaft angetreten hast! Und die Nationen sind zornig geworden, und dein Zorn ist gekommen und die Zeit der Toten, gerichtet zu werden, und den Lohn zu geben deinen Knechten, den Propheten, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, die Kleinen und die Großen, und die zu verderben, die die Erde verderben“ (11,16–18).
Damit sind wir bei den letzten Gerichtstagen angelangt. Was übrig bleibt, ist nur noch das Ausschütten des Grimmes Gottes und die Erscheinung des Königs Jesus Christus selbst.
Die Kapitel 12–18 enthalten die Hauptpunkte des prophetischen Geschehens, deren Anfang allerdings weiter zurückgeht, deren Gericht sich aber in den letzten Tagen zuspitzt und deren Durchführung dem Herrn persönlich vorbehalten bleibt. Darum, und um den ganzen Gedankengang darzustellen, werden sie erst jetzt im Zusammenhang erwähnt. Denn dieses bringt nicht Chronik noch Geschichte, sondern es will die verborgenen Ratschlüsse Gottes offenbaren.
Zunächst hören wir aber nichts von weiteren Gerichten, sondern unsere Blicke werden von allein zuerst auf den Himmel gerichtet, von woher wir die laute Proklamation hören, dass das so lange vorausgesagte Königreich Gottes des Allmächtigen und seines Gesalbten Jesus Christus nun sichtbare Tatsache wird, und zwar nicht nur für Israel, sondern für die ganze Welt. Bis dahin ist dies etwas verborgenes, eine Sache des Glaubens und des Ausharrens (Off 1,9); jetzt aber wird es sichtbare Wirklichkeit, und die Erscheinung des Königs in Macht und Herrlichkeit steht unmittelbar bevor. Wie schon mehrmals in diesem Buch, wird auch dies hier im Voraus festgestellt und mit Loben und Preisen begrüßt. Unmittelbar als Antwort auf diese Proklamation sieht Johannes die vierundzwanzig Ältesten als Mitwisser und Mitteilhaber der Ratschlüsse Gottes mit Lobgesang niederfallen und anbeten. Sie können nicht anders, als ihre große Freude darüber zu bezeugen, wie immer, wenn die Herrlichkeit Gottes und des Herrn irgendwie hervortritt.
Drei Ziele sind es hier, deren endliche Erfüllung sie verherrlichen:
1. Dass die Nationen der Erde solange zornig und in Aufruhr gewesen sind, was nun sein Ende für immer gefunden hat, und dass jetzt endlich die Zeit des Grimmes und Zornes Gottes für die Gottlosen gekommen ist, wie es in Psalm 2 vorausgesagt worden ist.
2. Dass das Gericht über all das Gott widerstrebende Böse nun gekommen ist und die Verderber der Erde endlich ihren Lohn in ihrem eigenen Verderben finden.
3. Dass dagegen die Knechte Gottes und seines Gesalbten, seine Zeugen in der Finsternis und alle, die Ihn fürchten und Ihm anhangen, den verheißenen Lohn ihres Ausharrens empfangen.