Behandelter Abschnitt Off 4,7-8
„Und das erste lebendige Wesen war gleich einem Löwen, und das zweite lebendige Wesen gleich einem Kalb, und das dritte lebendige Wesen hatte das Angesicht wie das eines Menschen, und das vierte lebendige Wesen war gleich einem fliegenden Adler. Und die vier lebendigen Wesen – jedes von ihnen hatte je sechs Flügel – sind ringsum und innen voller Augen, und sie hören Tag und Nacht nicht auf zu sa- gen: Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der da war und der da ist und der da kommt!“ ( Off 4,7.8)
In Vers 6–8 sieht der Seher vier lebendige Wesen. Sie sind inmitten und um den Thron her, d. h. sie sind sowohl mit dem Thron, dem Sinnbild göttlicher Herrschaft und Regierung, als auch mit der Person, die den Thron innehat, aufs innigste verbunden. Wohl sind es geheimnisvolle Wesen, aber wir können erkennen, dass es Zeugen seiner Gegenwart und Wächter seiner Heiligkeit sind. Darum rufen sie ununterbrochen ihr „Heilig, heilig, heilig!“ aus. Darin gleichen sie wieder den Seraphim in Jesaja 6, mit denen sie auch die sechs Flügel gemeinsam haben. Doch beschränkt sich die Tätigkeit der Seraphim auf dieses Ausrufen, während die der lebendigen Wesen oder Cherubim weitergeht. Sie sind die höchsten geschaffenen Wesen, höher als die Engel.
Die gesamte Erwähnung der Cherubim im Wort Gottes zeigt sie als Bewahrer und Bezeuger der Heiligkeit Gottes; so in 1. Mose 3 als Hüter des Paradieses, in der Stiftshütte und im Tempel als Schirmer der Bundeslade, der Wohnung Gottes und seines Gesetzes, in Hesekiel 1 und Hesekiel 10 als Träger des Thrones Gottes. Johannes nun sieht sie als lebendigen Ausdruck des Wesens Gottes in Ausübung des Gerichts. Er sieht sie voller Augen vorn und hinten, also ringsum, aber auch inwendig, die umfassende Darstellung des allgegenwärtigen und allwissenden Gottes, vor dem sowohl Gegenwart und Vergangenheit (vorn und hinten), als auch die Zukunft und das Innerste des Herzens, bloß und aufgedeckt sind.
Dann schaut der Seher die vier lebendigen Wesen in Gestalt von drei verschiedenen Tieren und einem Menschenangesicht:
Der Löwe: Er zeigt uns die königliche Macht und Kraft, die Autorität und Souveränität über alle Geschöpfe.
Der Stier: Er ist ein Bild der Unerschütterlichkeit und Beständigkeit im Walten Gottes, indem Er das Böse zum Gericht heranreifen lässt.
Der Mensch: Er redet von einsichtsvoller Planung und Gerechtigkeit im Walten Gottes, indem Er das Böse zum Gericht heranreifen lässt.
Der Adler: Er deutet auf die Schnelligkeit und Treffsicherheit der Gerichte hin, die vom Thron ausgehen.