Behandelter Abschnitt Off 3,18
„Rate ich dir, Gold von mir zu kaufen, geläutert im Feuer, damit du reich wirst; und weiße Kleider, damit du bekleidet wirst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar wird; und Augensalbe, um deine Augen zu salben, damit du sehen kannst“ (3,18).
Darum, weil Laodizea gar nichts besitzt, das vor dem heiligen Gott Gültigkeit und Wert hat, worauf es doch ankommt, lädt der Herr es ein, drei wichtige Dinge zu kaufen, die von Ihm, dem Gekreuzigten und Auferstandenen allein zu erhalten sind. Er hat sie durch seinen Sühnungstod für uns Menschen erworben und erhältlich gemacht und bietet sie uns in Gnaden an.
Gold, geläutert im Feuer. Gold ist bekanntlich in der Heiligen Schrift das Symbol der göttlichen Gerechtigkeit. Der alte Mensch ist in Christus am Kreuz richterlich hinweggetan, und in der Auferstehung mit Ihm sind wir jetzt neue, aus Gott geborene Menschen. Das Feuer ist das Symbol des Gerichts, das das Böse verzehrt, für den Gläubigen aber auch zugleich das Bild der Läuterung vom Bösen. Darum ist gerade die verpönte sogenannte Bluttheorie vom Kreuz der einzige Schlüssel zu den wahren, ewigen Reichtümern, zur Gerechtigkeit Gottes, mit der auch alle verheißenen himmlischen Reichtümer verbunden sind. Ohne das Kreuz ist alles dieses durchaus unerreichbar.
Weiße Kleider, um wahrhaft bekleidet zu werden. Um vor dem heiligen Gott erscheinen zu können, müssen wir reine, weiße Kleider tragen. Das sind nach Offenbarung 19,8 die Gerechtigkeiten der Heiligen, Kleider, die von Gott geschenkt werden und vom Heiligen Geist gewirkt sind, womit man nach 2. Korinther 5,3 überkleidet werden wird, aber nur der, dessen Sünden durch das am Kreuz geflossene Blut abgewaschen sind. Alle, die das Heil in Christus nicht angenommen haben, werden vor dem Feuerauge Gottes als dem unerbittlichen Richter stehen müssen und der Verdammnis anheimfallen.
Augensalbe. Sie dient zur Heilung der geistlichen Blindheit. Auch diese muss vom Herrn Jesus erbeten werden, denn sie kann nur vom Heiligen Geist mitgeteilt und angewandt werden. Welche große Blindheit, welcher verhängnisvolle Irrtum, mit selbstgemachtem Kleid, d. h. eigener Gerechtigkeit vor dem allwissenden, heiligen Gott erscheinen zu wollen! Ach, wie viel Selbsttäuschung herrscht unter den sogenannten Christen in Bezug auf ihre Seligkeit, ihre Annahme bei Gott und ihren wahren Zustand, indem sie, anstatt auf die Anweisungen Gottes zu hören, sich ihre eigenen Wünsche einreden. Wie schrecklich wird ihr Erwachen vor dem Thron des Richters sein!