Behandelter Abschnitt Off 2,5
„Gedenke nun, wovon du gefallen bist, und tu Buße und tu die ersten Werke; wenn aber nicht, so komme ich dir und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegrücken, wenn du nicht Buße tust“ (2,5).
Wie zart und weise ermahnt der Herr die Epheser, was sie zu tun haben, um das rechte Gleis wieder zu finden! Sie sollen sich des Anfangs erinnern, des herrlichen Zustands damals, als Paulus die Epheser zum Herrn führte. Wie innig war die Liebe, wie groß die Zuneigung zum Herrn! In ernster Buße und Beugung mussten sie wieder mit der Hilfe des Herrn zu jenem Zustand der „ersten Liebe“ zurückkehren. Dieses „Gedenken“, dieses Prüfen, dieses sorgfältige Vergleichen mit dem Anfang, und zwar nicht bloß in dogmatischer Hinsicht, nicht in Bezug auf äußere Form, sondern vor allem in Bezug auf den Zustand der Herzen, haben auch wir bitter nötig und sollte unsere ständige Übung sein. Es gilt auch für uns, überall da, wo wir durch Gottes Wort überführt werden, umzukehren zum „Anfang“. Diese Buße, die wir so nötig haben, ist nicht die Buße des Unbekehrten, sondern Besinnung und Umkehr der Gläubigen, sowohl einzeln, als auch als Versammlung.
Welche ernste Strafe droht hier der Herr an! Völlige Auslöschung des einst so herrlichen Zeugnisses wird die unaufhaltsame Folge des falschen Weges sein! Ach, Ephesus hat nicht Buße getan, es ist nicht umgekehrt. Darum ist der Leuchter längst erloschen; im Jahr 1 402 ist Ephesus durch die Türken, die Nachfolger Mohammeds, restlos zerstört worden. Doch nicht nur bei Ephesus verhielt es sich so, sondern die ganze Kirche ist auf diesem abschüssigen Weg bis zur völligen Finsternis des Mittelalters weitergeschritten. Erst zur Reformationszeit hat der Herr angefangen, das Licht wieder leuchten zu lassen. Wie wichtig ist es daher auch für uns, wachsam zu sein und selbst den kleinsten Abweichungen vom richtigen Weg zu wehren und sie vor dem Herrn zu verurteilen!