Behandelter Abschnitt Röm 14,15-20
„Verdirb nicht deinen Bruder,“ der über deinem Fleischessen innerlich verletzt wird und nicht mehr weiss, was er tun soll. Ist Christus für ihn gestorben, so kannst du dich um seinetwillen einer Speise enthalten, kannst in diesen kleinen Dingen ausweisen, dass du wahrhaft frei bist: frei zu lieben, frei Rücksicht zu nehmen. Die wahre Stärke besteht darin, dass man mit den anderen, besonders mit den Schwachen, rücksichtsvoll umgeht. Der Herr ist so tief heruntergestiegen, um uns von allem Grössenwahn und von jeder Spur von Selbstherrlichkeit zu lösen und auf den Boden wahrer Freiheit zu bringen, wo man liebt, andere berücksichtigt und sich nicht selbst gefällt.
Das Reich Gottes, dessen Bürger wir sind, hängt nicht davon ab, was wir essen oder trinken. Es hängt davon ab, dass wir es Gott recht machen und so wandeln, dass der Heilige Geist nicht betrübt, dass die in unsere Herzen ausgegossene Liebe nicht verletzt wird. Wo die Selbstbefriedigung aufhört, fängt der Friede im Heiligen Geist an und das ist heilige Freude, das ist Geistesfreiheit und da wird das Reich Gottes gebaut. Das ist Christusdienst. Selbstgerechtigkeit, fleischlicher Friede, seelische Freude sind nicht vom Heiligen Geist.
Der Heilige Geist führt uns gefangen in den Gehorsam Christi. In Ihm ist alles, was auf Christum Bezug hat. Der Geist Gottes verherrlicht den Vater und den Sohn und in den Linien des Geistes wandeln wir, sofern wir Christus dienen und tun was Gott wohlgefällig ist. Wer darin wandelt, wird auch von aufrichtigen, gesund denkenden Menschen anerkannt. Er sucht Gott zu gefallen und das legitimiert ihn vor aufrichtigen Kinder Gottes und auch vor Weltmenschen, die nach besten Wissen und Gewissen ehrbar wandeln.
Wir wollen einander dienen in dem, was zur Auferbauung dient und alles andere lassen, was Unfriede stiften könnte, damit nicht das friedliche Einvernehmen zwischen Gotteskindern störe und kein Ärgernis entstehe. Verdirb nicht wegen deiner Speise Gottes Werk, Gottes heilige, stille Arbeit, das Werk seines Geistes. Wirf nichts hinein, was der andere nicht verarbeiten kann. Es mag ja alles rein sein, aber es ist schädlich, wenn es der andere mit Bedenken isst.
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“
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