Behandelter Abschnitt Röm 10,17-18
Vers 17: „So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Gottes.“ Der Inhalt der Verkündigung sind von Gott gesprochene Worte des Heils, die den Frieden verkünden. Ja, haben sie dieselben nicht gehört? Jawohl haben sie sie gehört. Ihr Schall ist ausgegangen in alle Lande und ihre Predigt bis an die Welt Ende.“
Der Glaube kommt durch die Predigt des Wortes, ebenso nährt, stärkt, erweitert und begrenzt er sich durch das Wort. Der Glaube an die Person Jesu Christi nährt sich vom Worte. Durch das geschriebene Wort erkennen wir das lebendige Wort, den Heiland immer besser. Wir kennen Ihn schon durch die Verheissungen des alten Bundes und durch die Evangelien und Briefe des neuen Bundes. Es sind das alles Offenbarungen Gottes, vom Vater gegeben von Seinem Sohn und durch den Heiligen Geist.
Wir gehen noch einmal zurück zu Vers 14: „Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben?“ Wenn ich in der Not bin, wenn ich Hilfe oder Handreichung irgend welcher Art brauche, so wende ich mich an jemanden, von dem ich weiss, dass er fähig und willig ist, mir Handreichung zu tun. Da mag ich viele Leute kennen, die helfen könnten. Wie manche Armen haben in ihrer Not von reichen Leuten gehört, die Macht hätten, ihnen zu helfen, aber sie wollen nicht.
Fähigkeit und Bereitwilligkeit müssen vorhanden sein, wenn etwas dabei herauskommen soll. Auf unseren Gott angewandt, dürfen wir an jenes Wort denken: „Wie sollte der, Seines eingeborenen Sohnes nicht geschont hat, uns mit Ihm nicht alles schenken?“
Wie könnte man jemand einen grösseren Beweis seiner Bereitwilligkeit geben, als wenn man seinen eigenen Sohn für einen hingibt! Dass unser Gott uns damit helfen konnte, dass Er Seinen Sohn nicht verschonte um unsertwillen, das ist ja klar. Nur einer konnte unsere Sünden auf sich nehmen und das war eben der eingeborene Sohn des Vaters, das Lamm Gottes. War Er doch ersehen vor Grundlegung der Welt, dass Er uns errette von unseren Torheiten und unserem Abfall! Damit haben wir alle eine sichere Bürgschaft für die Fähigkeit und Bereitwilligkeit unseres grossen Helfers und Erretters.
Und wenn es dann weiter heisst: „Wie sollen sie aber glauben an den, von dem sie nichts gehört haben? Wie aber werden sie hören ohne einen Prediger?“ Wir haben vielleicht von frühester Kindheit an von unserem Heiland gehört und in den dunkelsten Stunden hat Er uns daran erinnert, dass wir einen Heiland haben. Er hat uns je und je gemahnt, zu Ihm zu gehen, und doch wie lange hat es bei dem einen und anderen unter uns gedauert, bis wir endlich die Waffen gestreckt haben vor den Einen der uns durchschlagend helfen konnte, das wird jeder selbst am besten wissen. Jedenfalls werden wir Gott in alle Ewigkeit danken, dass Er uns keine Ruhe gelassen hat, bis wir endlich auf Seine Botschaft gehört und uns Ihm ausgeliefert haben. „Wie lieblich sind die Füsse derer, die den Frieden verkündigen, die da sprechen: Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen! Die da sagen: Ihr Menschenkinder habt eine versöhnten Gott, fürchtet euch nicht.“ Das ist die frohe Botschaft, die über Berge und Hügel getragen wird.
Nun kommt aber die grosse Frage: „Wer aber hat dem Evangelium gehorcht?“ Wer hat ihm Gehör geschenkt? Wie manche haben noch in den Verwicklungen des Lebens , in den Aufgaben, durch die sie nicht hindurch sehen, Mühe Herz und Ohr zu öffnen für die Freudenbotschaft von oben, für des Licht, das in ihre Finsternis hineinfällt!
Allen kann geholfen werden, meinen sie, nur ihnen nicht. Das ist die Sprache des Unglaubens, die leider auch durch Herzen und Häuser der Gotteskinder hindurch klingt, wenn das eine oder andere sich je und je der Verzweiflung überlässt. Da kommt die Frage: Wer hat sein Herz geöffnet für die Botschaft der Erlösung aus äusserer Not und innerer Gebundenheit, wenn er auf irgend einem Gebiete noch vom Satan gefesselt war? „Der Glaube kommt durch die Predigt, die Predigt durch das Wort Gottes.“ Aber nicht jeder an den die Botschaft gelang, öffnet ihr sein Herz und nimmt sie auf. Aber ich sage: „Haben sie nicht gehört? Ja freilich. Ihr Schall ist ausgegangen zu der ganzen Erde und ihre Rede zu den Grenzen des Erdkreises.“ Daran fehlt es in unserer Zeit nicht. Aber wie war es mit Israel, das die Heilsbotschaft in die Völkerwelt tragen sollte, damit es das Offenbarungsvolk für alle andern Völker würde?
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“
________________________________________________________