Dieser Abschnitt behandelt Römer 8,4-7.
Wir erkennen uns als von der Sünde und von dem Gesetz erlöst und wissen, dass der Geist, welcher alle Dinge erschließt, Besitz von uns genommen hat. En hat in uns die gerechten Forderungen des Gesetzes erfüllt. Nun verstehst du auch, wie viel daran liegt, dass dieser Geist nicht betrübt werde, wenn er einmal Raum in dir gefunden hat, weil ER Sich sonst zurückzieht, und sobald deine alte Natur wieder aufwacht, die Güter der Ewigkeit dir wieder entrückt werden. Wer stille seine einmal eingenommene Stellung behält, der wird erfahren, was es heißt, als Gebundener zu leben.
Ja, alles ist für uns überwunden und wir betrachten es als unsere größte Seligkeit, als Gebundene Gottes zu leben. Unsere Stellung zum Heiligen Geist, zu dieser uns ans Kreuz bindenden Macht, muss bestimmter und klarer werden. Es ist nicht genug, dass wir getauft sind und daran festhalten, dass Vater, Sohn und Heiliger Geist da ist, sondern wir müssen es in unser innerstes Bewusstsein aufgenommen haben und darauf vertrauen, dass uns der Heilige Geist alles zueignen will.
Wir können uns nichts selber nehmen und auch nichts selber klar machen, aber des Geistes Aufgabe ist es, dass in uns das Gesetz des Geistes des Lebens in Fleisch und Blut umgestaltet werde, und wir in den Besitz der Heilsgüter gelangen und dieselben auch bewahren. Müssten wir sie in unsern eignen Händen halten, so würden sie uns vom Feinde entwunden werden, wenn wir sie auch noch so krampfhaft festhielten. Wir müssen lernen, der lösenden und zugleich bindenden, der lichtschaffenden Macht des Heiligen Geistes zu vertrauen, und fest zu halten, dass wir Kinder Gottes sind, erlöste Kinder Gottes und Miterben Christi.
Ja, ich betone nochmals, dass unsere Stellung zum Heiligen Geist eine ganz bestimmte werden muss. Da dürfen wir uns z. B. nie einbilden, der Heilige Geist könne uns einmal in einer Versammlung verlassen; nein, wenn wir Gottes Wort verkündigen sollen, so lässt uns der Geist nicht im Stiche, wenn es auch auf unserer Seite durch Zittern geht. Paulus hat's auch gekannt (1Kor 2,3): „Ich war bei euch in Schwachheit und in Furcht und in vielem Zittern,“ - aber dieses Zittern wird durch den Heiligen Geist Selber bewirkt, durch dieses Zittern kommen wir Gott um so näher.
Dem Worte Gottes soll Bahn gebrochen werden in die Herzen hinein, aber fürchte dich nicht, es ist das Werk Dessen, der dich gesandt hat. Überlasse nur Ihm und Seiner Macht die Arbeit; wenn es auch lange Zeit dir schwer wird, es dient doch nur zu deiner Läuterung, das Werkzeug musste erst zerbrochen werden. Wenn du dich auf Ihn verlässt, wirst du nicht zu Schanden werden, und wenn sich die Früchte nicht bald zeigen, die du erwartet hattest, so halte nur Seinem reinigenden Messer stille, du sollst eben mehr Früchte bringen zur Ehre Gottes, als du erwartet hattest. Wenn du nach dem Geiste wandelst, so erfährst du immer mehr die bindende Macht desselben und ER führt dich immer mehr in die Geisteswelt hinein.1
Gedanken aus Röm 6,7 u. 8. Nachgeschriebenes aus Versammlungen
___________________________________________________________
1 Was ich geben kann, gebe ich gerne, aber der Heilige Geist Selbst muss euch in die Tiefe der folgenden kommenden Verse einführen, die mehr enthalten, als ich verstehe, und als ein Bruder dem andern erschließen kann.↩︎