Vers 43: „Da Er das gesagt hatte, rief Er mit lauter Stimme" — nicht zaghaft, sondern mit klarer, fester Stimme —: „Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Angesicht verhüllt mit einem Schweißtuch." Er kommt heraus, gebunden, wie man ihn ins Grab gelegt hatte. Die Grabtücher fielen nicht von ihm ab wie durch ein Wunder Gottes. Der Herr tut keine unnötigen Wunder, aber Seine Wundermacht bahnt den Weg dazu, daß wieder alles in natürliche Bahnen kommt. Das ist ein Ineinanderwirken heiliger, göttlicher Art. Er war Gottmensch, und die göttlichen Wunder gehen Hand in Hand mit natürlichen Hergängen. Beide vereinen sich in höherer Harmonie. Der Verstorbene kommt gebunden aus dem Grabe hervor, kann sich also nur mühsam bewegen, und das Schweißtuch verhüllt ihm die Augen. Gebunden und blind tritt er wieder in die Alltagswelt herein.
„Jesus spricht zu ihnen: Löset ihn aus und lasset ihn gehen!" Nehmt ihm die Hüllen ab! Das haben alle Zeugen Gottes zu tun. So oft uns der Geist Gottes ein Wort ins Licht stellt, fällt eine Hülle. „Gott sprach: Es werde Licht, und es ward Licht." Wo immer ein Wort Gottes einschlägt in der Kraft des Geistes, da wird es Licht; da gibt man sich Rechenschaft von seinem Unglauben und beugt sich; das ist der erste Schritt für weiteren Durchbruch des Lichtes. Es bricht stufenweise durch, wie alles im Reiche Gottes stufenweise geht. Ein Lichtstrahl bricht Bahn für den nächsten. Wie es von Unglauben zu Unglauben geht, so von Glauben zu Glauben. Nur immer treu! Es gilt das eigne Leben lassen, um dem Lichte zu folgen. Es kostet das eigne Leben.
„Löset ihn auf und lastet ihn gehen!" Das hat durchgeschlagen — weithin.