Vers 3: „Diesem tut der Türhüter auf." Dem echten Hirten öffnet der Vater die Tür zu den Schafen. Wem der Vater nicht den Schlüssel gibt für ein Menschenleben, für die innere Krankheit und die inneren Gebrechen eines Menschen, der mag an dem Patienten herumdoktern, solange er will, es wird ihm nichts helfen — möglicherweise wird es nur noch schlimmer mit ihm als vorher. Der Vater muß dem Hirten den Schlüssel geben für jedes Schaf, muß ihm zeigen, in welchem Zustand es sich befindet, und wie es behandelt werden muß. Es können nicht zwei Schafe in der gleichen Weise behandelt werden. Wenn der Herr nicht den Schlüssel gibt, so kann man andere nicht in der richtigen Weise anfassen, so daß sie aus ihrem Sumpf herausgehoben werden und zur Erkenntnis kommen, wo es ihnen fehlt. Die Schafe hören die Stimme des Hirten. Sie erkennen sich als Gerufene. Jedes hat seinen Namen, und wenn dieser Name gerufen wird, hebt es den Kopf auf und lauscht. So machen es die Schafe. Jedenfalls ist es so im Orient, wo die Hirten viel mehr mit den Schafen leben und sie sich also gegenseitig viel besser kennen lernen als bei uns zulande.