„Geht ihr hinauf zu diesem Feste! Ich will noch nicht hinaufgehen auf dieses Fest; denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt." Zur Stunde durfte Jesus tatsächlich noch nicht hinaufgehen, aber es dauerte nicht lange, da schickte der Vater selbst Ihn hinauf. „Meine Zeit ist noch nicht erfüllt", sagte Jesus. Meine Zeit steht in Gottes Hand, und ich stehe meinem Vater zur Verfügung, wann Er will. Wie lange dauert es wohl, bis die Zeit erfüllt ist? Es handelt sich hier nicht um Tag oder Stunde, sondern einfach um eine von Gott bestimmte Wartezeit, die von einem Augenblick zum andern zu Ende gehen kann. Die Länge der Zeit hängt ab von unserm Gehorsam und unserm Stillewerden. Ist man erst stille geworden, so kann die Zeit plötzlich da sein, ehe man sich dessen versieht. O, der Herrlichkeit eines versiegelten Kindes Gottes, dessen Uhr sich den ganzen Tag lang und besonders in entscheidender Stunde nach der Uhr Gottes richtet! Mag dann herauskommen, was da will — das ist Gottes Sache — und früher oder später wird es sich Herausstellen, daß es das Beste war. Dazu bedarf es aber eines wirklichen Gelöstseins von Menschenfurcht und Menschengefälligkeit, einer völligen Lauterkeit der Gesinnung, des Versiegeltseins seitens der göttlichen Majestät. Wie gesagt, es handelt sich nicht um Stunden oder Tage oder Jahre — das Entscheidende ist, daß wir unser Tages- und Jahresprogramm, unser Lebensprogramm in des Herrn Hand geben und in des Herrn Hand lasten, ohne — das ist das Geheimnis — ohne etwas für uns selbst zu suchen oder zu fürchten. Was haben wir zu fürchten, wenn Er uns fest in der Hand verschlossen hält und versiegelt, selbst wenn wir durch den Märtyrertod zu gehen hätten? Er gibt uns dann Kraft und Gnade, treu zu sein bis ans Ende, bis zum letzten Atemzug.