Vers 2. 3: „Es war aber nahe der Juden Fest, die Laubhütten. Da sprachen Seine Brüder zu Ihm: Mache dich auf von dannen und gehe nach Judäa, auf daß auch deine Jünger sehen die Werke, die du tust." Merkwürdig, aber wir haben vielleicht auch schon die Torheit begangen, daß wir unserm Herrn und Meister raten wollten. Er weiß, was Er tut. Er kennt Tag und Stunde, wo Er eingreifen muß — auch bei uns. Er hat einen Berater — den Geist Gottes — und er hat den Vater „Ich und der Vater sind eins", sagt Er. Es ist nicht immer so leicht, daß wir in unserem Dienst und sonstigen Leben den Spuren des Herrn folgen, ohne eigne Berechnungen zu machen.
„Auf daß auch deine Jünger die Werke sehen, die du tust", sagen Seine Brüder zu Ihm. Man möchte oft andern auseinandersetzen, warum man dieses und jenes tut — man möchte gern verstanden werden, aber es gibt Zeiten, wo man nur mit dem Herrn handeln darf, wenn man auch nie ohne weiteres den Rat anderer von sich weisen soll. Die Brüder berechnen nach Menschen Weise. Was andere an uns sehen, ist nicht entscheidend — aber wenn wir im Geiste wandeln, kommt die Stunde, wo unser Geisteswandel andern zur Orientierung dienen kann. Man hilft andern entweder ins Licht durchbrechen oder zieht sie mit sich in Finsternis, Unklarheit, Vorurteile und manches andere.