Vers 5: „Wo kaufen wir Brot, daß diese essen?", fragt Er Seine Jünger. Damit wollte Er sie auf die Probe stellen — Er selbst war nicht in Verlegenheit; Er wußte wohl, was Er tun wollte. Anstatt daß Philippus seinen Blick nun auf den Herrn gerichtet gehalten hätte, der ihm die Frage stellte, richtet er ihn horizontal, sieht sich nach allen Seiten um und fragt sich, wo er Brot hernehmen könnte. Nachdem er schnell einen Überschlag gemacht und ausgerechnet hatte, wieviel man etwa brauchen würde, sagt er: „Für zweihundert Groschen Brot ist nicht genug, daß ein jeglicher unter ihnen ein wenig nehme. Spricht zu Ihm einer Seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus: Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist das unter so viele?" Und es waren ihrer viele, bei 5000 Mann. Der Herr hat nie horizontal geblickt — nie in die Richtung des Sichtbaren, sondern immer vertikal — hinauf zu Seinem Vater im Himmel. Bei Ihm war ja Brot die Fülle, und Er weiß immer zu helfen. Er nahm die Brote und dankte. Danken für das, was da ist, ist der beste Weg für Gott, mehr zu geben — soviel, daß wir die Fülle haben. Er nahm die Brote; Er blickte auf zu Gott, dem Vater, teilte die Brote den Jüngern aus, und die Jünger verteilten sie unter die Volksmenge. Als man dann nach der Speisung die übriggebliebenen Brocken sammelte, waren es zwölf Körbe voll. Der Herr läßt nichts umkommen. Er sorgt, daß von dem geschenkten und ausgeteilten Brote nichts verderbt wird, und wenn wir darauf rechnen, daß uns der Herr auch morgen unser tägliches Brot gebe, wollen wir treu mit dem heute Empfangenen umgehen, sei es irdische Speise, oder die viel kostbarere Speise des Wortes Gottes. Sagen wir Dank für alles, so kann sich der darin enthaltene Samen entwickeln, und es kann das heute Geschenkte dem, was wir morgen bedürfen, den Weg bereiten. Eins ruft dem andern.