Behandelter Abschnitt Mt 24,26-38
„Von dem Tage aber und der Stunde weiss niemand — auch nicht die Engel im Himmel" — auch nicht, wie es an einer anderen Stelle heisst, „auch nicht der Sohn . . ." So wissen auch wir nicht die Stunde der Wiederkunft des Herrn. Wir wissen nur, dass sich gegenwärtig alles beschleunigt und dass die Gerichte Gottes durch die Welt gehen; aber der Herr kann immer noch Zeiten des Verzugs schenken. Wohl uns, wenn wir die gegenwärtige Zeit und Stunde, durch die wir zu gehen haben, benützen, unsere Seligkeit zu schaffen mit Furcht und Zittern, und jeden Augenblick bereit zu sein, entrückt zu werden in eine andere Welt und dem Herrn entgegenzugehen! Esten und trinken, freien und sich freien lasten, ist ja an sich nichts Schlimmes, wenn es geschieht zur rechten Zeit und in rechter Zucht — wenn uns aber das Esten und Trinken im Vordergrund steht, so ist es schlimm, denn dann nimmt die irdische Gesinnung je länger je mehr zu.
Man kann nie stille stehen, geht entweder vorwärts oder zurück. Der Horizont muss frei werden, so dass wir nicht mehr gebunden sind an die Sichtbarkeit, sondern essen und trinken mit Danksagung zur Ehre Gottes. Es ist alles gut, was mit Danksagung genossen wird. Der Herr hat lange Geduld gehabt mit dem Geschlecht Noahs, bis schliesslich der Tag kam, wo Noah in die Arche einging und der Herr hinter ihm zuschloss. Da gab es dann kein Entrinnen mehr. Die Wasser stiegen immer höher, und wenn jemand auf die Berge entfliehen zu können meinte, so täuschte er sich. „Er raffte sie alle dahin." So wird es.