Behandelter Abschnitt Mt 21,20-22
„Als die Jünger es sahen, fragten sie: Wie ist der Feigenbaum so bald verdorrt?" Jesus antwortete und sprach zu ihnen: „Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben hättet . . ." Unbegrenzt ist, was der Herr dem Glauben zumisst — nur dürfen wir nie vergessen, dass der wahre Glaube in der Verbindung mit Gott beruht und aus Gott schöpft — nicht aus dem Eigenen. Der Glaube hat es direkt mit Gott zu tun und wird auch trotz aller Hindernisse, die uns entgegentreten, nie überwunden, wo er mit Gott in Einklang ist, — wo er sich stützen kann auf ein Wort Gottes, auf Gottes Anweisung, auf den Dienst Gottes — nicht, weil wir es leicht haben oder Wunder tun wollen. Wieviele Wunder geschehen ganz im Verborgenen!
Der Herr gibt Heiliges nicht der Welt preis. „Unser Leben ist verborgen mit Christo in Gott." Es reifen da Früchte, die auch die Welt sieht, aber das Beste und Heiligste spielt sich im Verborgenen ab — in den verborgenen Beziehungen eines Gotteskindes mit seinem himmlischen Vater. „Wenn ihr zu diesem Berge sprächet . . ." und alles, was ihr gläubig bittet — das heisst — in Einklang mit Gott. Gläubig ist nur, was in Einklang mit Gott ist. Der Glaube ist eine Hingabe an Gott, ein Ruhen in Gott, ein Eintreten in die Linien des Gehorsams. Und da kommen dann die Schwierigkeiten, die der Feind in den Weg legt und die Gott als Prüfungen auf dem Wege lässt, damit unser Glaube sich übe und wir dann unterscheiden zwischen dem, wo der Feind uns aushalten will und dem, wo Gott uns in den Weg tritt und uns zeigt, dass wir warten müssen, bis Gottes Stunde gekommen ist.