Behandelter Abschnitt Mt 19,8-11
Vers 8: „Er sprach zu ihnen: Moses hat euch erlaubt, zu scheiden von euren Weibern wegen eures Herzens Härtigkeit; von Anbeginn aber ist's nicht also gewesen." Das Gesetz konnte nicht mit dem Menschen fertig werden, aber die Gnade des neuen Bundes steht über der Herzenshärtigkeit, wo man sich ihr öffnet— und erst dadurch, dass man sich der Gnade öffnet, wird man wirklich ein Gnadenkind. Das wird man nicht durch die Taufe.
Die Taufe gibt uns noch nicht die Macht, jeden Lebensweg aus Gottes Hand zu nehmen — ohne zu murren — als Erziehung für die Herrlichkeit. Die Ehe ist eine Hochschule, keine Kleinkinderschule. Der Herr kann aber — wo er nicht Gelegenheit zu einer Heirat gibt — tausend Mittel und Wege zur Reinigung und Lösung vom Alten gebrauchen.
Jedes Zusammenleben mit anderen bietet Gelegenheit genug, sein Leben und seinen Willen herzugeben, nachzugeben und sich unterzuordnen. „Niemand lebt ihm selber und niemand stirbt ihm selber . . Da bleibt man dann aber lieber Junggeselle, um sich nicht in Schranken zu begeben, um sich keine Zucht aufzuerlegen, um sich frei zu bewegen und sich frei zu entwickeln. Was wird aber aus einem Menschenkinds, Las sich frei entwickeln kann, ohne mit anderen rechnen zu muffen? Das gibt eine krüppelhafte Entwicklung.