Behandelter Abschnitt Mt 17,6-8
Und dann bald darauf heisst es: „sie erschraken, sie fürchteten sich sehr. Da trat Jesus hinzu, rührte sie an und sprach: Stehet auf und fürchtet euch nicht! Und als sie aufstanden und die Augen öffneten, da war nur noch Jesus da." — Wir dürfen, Gott sei Dank, viel erleben an diesen Tagen; wir haben auch die Freude, manchem Bruder, Schwester, Freund, Freundin zu begegnen und Austausch zu haben an Erfahrungen, einander zu stärken, und dann rückt jetzt allmählich Tag und Stunde näher, wo wir auseinandergehen, jeder in das Seine, und dann gilt auch für uns: Sie sahen niemand mehr als Jesus allein.
Der Bruder, die Schwester, die uns gegrüsst, erquickt, sie sind nicht mehr da. Wir finden die alten Aufgaben und die alten Schwierigkeiten wieder, die wir zurückgelassen haben in der Heimat, und doch kann alles neu werden, wenn wir nun scheidend von hier unseren Blick richten auf Jesus. „Aufsehen auf Jesus", man könnte noch wörtlicher übersetzen: wegsehen von allem auf Jesus, nichts und niemand sehen als Jesus allein und an Jesu Hand zurückgehen in die alten Verhältnisse und in die alten Aufgaben und ihm vertrauen, dass er noch alles neu machen wird, wenn nur in uns erst eine gründliche Erneuerung stattgefunden hat und wir uns nicht mehr fürchten, in dunkle Täler hineinzusteigen. Sein Stecken und Stab trösten uns; er geht mit uns. Lieber durchs dunkelste Tal mit dem Herrn als auf grünen Auen ohne ihn. Er weiss im Leben jedes einzelnen Licht und Schatten zu verteilen in unendlich verschiedener Weise, für jeden nach feiner Anlage und seinen Bedürfnissen; er kennt uns mit Namen und weiss, was wir brauchen. „Ich bin bei dir, fürchte dich nicht!"
So wollen wir denn, wenn jetzt das Ende der Versammlungen naher rückt, in diesen letzten Tagen recht stramm an unseren Heiland uns halten und auf sein Wort uns stützen, um niemand zu sehen als Jesum allein.
Vers 6: „Da die Jünger das hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und erschraken sehr." Wenn die unsichtbare Welt hereingreift in irgend einer Weise, dann kommt eine heilige Furcht über ein Menschenkind. „Und als sie dann ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand als Jesum allein." Nach allen schweren und herrlichen Erfahrungen, die wir machen, soll das das letzte sein: „Wir sahen niemand als Jesum allein." Wenn wir an einem Ort gesegnet worden sind — wenn wir irgend eine herrliche Erfahrung gemacht haben oder eine schmerzliche Erfahrung machen müssen — wenn eins unserer Nächsten und Liebsten ins Grab sinkt, soll immer die letzte Frucht sein: „Wir sehen niemand als Jesum allein." Durch die schmerzlichen Verluste hienieden soll uns der Herr immer grösser werden — und was wir demütig aus seiner Hand nehmen, bringt Frucht für die Ewigkeit und Herrlichkeit. Der Herr hat seinem Sohne Zeugnis gegeben. Dreimal kommt es vor, dass er über ihn bezeugte: „Das ist mein lieber Sohn", bei dem der Vater nie etwas gesehen hat, was ihm nicht gefallen hätte.