Behandelter Abschnitt Mt 16,20-22
Vers 20: „Da verbot Jesus seinen Jüngern, dass sie niemand sagen sollten, dass er Jesus der Christ wäre." Jeder sollte sich selbst überzeugen, jeder sollte persönlich überwunden werden durch den Geist. Der Geist Gottes ist es, der dem Herrn seine Jünger zuführt. „Von da an" — wo sie diese Offenbarung hatten, und wo Petrus in seinem und in der anderen Jünger Namen dieses Bekenntnis ablegte, fing der Herr an, seinen Jüngern den Leidensweg zu zeigen, den er zu gehen hatte.
Der Herr bereitet durch neue Gnade auf neue Leiden vor. Er gibt uns die nötige Ausrüstung, und wohl uns, wenn wir recht verwerten, was er uns von Geistesmitteilung gibt, damit wir nicht kahl und leer dastehen, wenn schwere Stunden kommen — Leiden, Verfolgungen aller Art — ja, vielleicht sogar der Tod! Es stellt sich nun heraus, wie der gleiche Petrus, der ein solch herrliches Bekenntnis abgelegt hat, sich auflehnt gegen diese Offenbarung, dass der Meister wird viel leiden müssen, und wenn er ihn da beiseite nimmt und zu ihm sagt: „Herr, schone deiner selbst", so mag ja wohl die Liebe zum Meister die erste Triebfeder dazu gewesen sein — vielleicht stand aber dahinter doch auch die Furcht: wenn der Meister einen solchen Weg gehen muss, so werden die Jünger ihm auf demselben Nachfolgen müssen, durch Leiden, Schwierigkeiten aller Art und durch Gefängnis. „Das widerfahre dir nur nicht!" sagt Petrus — und dahinter steckt vielleicht unausgesprochen: „Das widerfahre uns nicht!" Man sieht, dass das eine wirkliche Versuchung für den Herrn war, nachdem er dem Petrus die Schlüssel des Himmelreichs gegeben hatte nach dessen herrlichem Bekenntnis.