Behandelter Abschnitt Mt 15,31-35
Das Volk hatte sich längere Zeit beim Herrn aufgehalten. Massenweise hatte man ihm Lahme, Stumme, Blinde und Krüppel gebracht und sie ihm zu Füssen geworfen. Und er heilte sie alle, und das Volk pries den Gott Israels. Nun denkt der Herr aber auch an die leiblichen Bedürfnisse der grossen Volksmenge. Es jammerte ihn derselben. „Drei Tage", sagt er, „haben sie nun bei mir verharrt und nichts gegessen." Wohl uns, wenn wir vor allem trachten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit — darnach, dass wir es unserem Gott recht machen — „so wird uns alles andere zufallen", alles andere nämlich, was uns so sehr beschäftigt: „Was werden wir essen, was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden?" — alles, was uns so sehr hinnimmt, wenn Schwierigkeiten vor uns liegen, für die wir keinen Ausweg sehen.
O, wie herrlich ist es da, zu wissen, wir dürfen alles dem Herrn anheimstellen. Er wird für uns sorgen. Wenn wir suchen und sorgen, es ihm recht zu machen, dann sind wir versorgt. Der Herr legt die Bedürfnisse der Menge fragend vor seine Jünger, indem er zu ihnen sagt: „Drei Tage haben sie nun bei mir verharrt und nichts gegessen." Seine Jünger sprechen zu ihm, horizontal blickend anstatt vertikal: „Ja, da ist guter Rat teuer. Woher sollen wir Brot nehmen in der Wüste, wo weit und breit kein Brot zu haben ist?" Das sagen sie dem Herrn, der für alle sorgt. „Und Jesus sprach zu ihnen: Wie viel Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben und ein wenig Fischlein." Was ist das unter so viele? O, achten wir doch nie des Erwähnens unwert, was der Herr auf unseren Weg legt für unsere Bedürfnisse! Nehmen wir dankbar an, was da ist, so wird der Herr es segnen, und von seinem Segen hängt alles ab. Sagen wir im Blick auf ihn: „Herr, öffne uns jetzt einen Weg, wo wir nicht durchsehen." Der Herr erhob den Blick zu seinem Vater — er blickt aufwärts.