Behandelter Abschnitt Mt 13,36-40
Vers 36. Die Gleichnisse sind für alle, und es wird uns dadurch Gelegenheit geboten, dem Herrn näher zu treten, um tiefer in die Bedeutung des Gleichnisses einzudringen und Aufschluss von ihm zu erhalten. Da wird es sich dann entscheiden, wer wirklich aus Gott ist und sich unter Gottes Wort beugt und sein Familien- und Berufsleben, seine Verwandtschafts- und Freundschaftsverhältnisse unter den Einfluss und die Macht des Wortes Gottes stellt.
Vers 36: „Jesus entliess das Volk und kam in das Haus.“ Er hat den Samen unter das Volk ausgestreut, wo sich dann die verschiedenartigen Erdreiche herausstellen, der harte Boden und die anderen. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: „Erkläre uns das Gleichnis von dem Unkraut auf dem Acker." Wahre Jünger wollen von ihrem Meister lernen und kommen mit allen Schwierigkeiten zum Meister, und daran erkennt man heute noch den wahren Jünger, dass er mit allem gleich zum Heiland geht, damit er helfe und in die flüchtigen Stunden der Zeit Ewigkeit lege, und dass er uns über alle Erfahrungen, durch die wir zu gehen haben, orientiere, damit wir uns zurechtfinden, und damit uns alles Liebliche und alles Schwere, was wir erleben, ausbilde für die Herrlichkeit. „Der den guten Samen sät, ist des Menschen Sohn." „Der Acker ist die Welt, in der der Same ausgestreut wird."
Aber nun scheiden sich die Linien. „Der gute Same sind die Kinder des Reichs und das Unkraut die Kinder des Bösen." Mit dem Reifen des Samens scheiden sich die Kinder des Reichs und die Kinder des Bösen. „Der Feind, der das Unkraut sät, das ist der Teufel", und der ist heute noch bereit, den guten Samen wegzunehmen durch Sorgen und durch den Betrug des Reichtums sowie durch allerlei andere Einflüsse, dass er nicht zur Reife komme, zu einer völligeren Gemeinschaft mit dem Herrn, zu einem Wandel im Licht, zu einem siegreichen Leben. Wohl uns, wenn wir uns nicht vom Teufel, von den Dingen dieser Welt in Beschlag nehmen lasten — weder durch Furcht noch durch Hoffnung, weder durch süsse noch durch bittere Erfahrungen!
Der Feind, der das Unkraut sät, ist der Teufel — die Ernte ist das Ende der Weltzeit, dem wir entgegengehen — „Die Schnitter sind die Engel." Mit dem Ende der Weltzeit ist aber nicht das Ende des gegenwärtigen Zeitlaufes gemeint; denn mit der Entrückung der Gemeinde ist noch nicht das Gericht — die Ernte — da. Das Sammeln des Unkrauts, das Ende der Weltzeit kommt später. Mit der Entrückung der Gemeinde beginnt eine neue Weltzeit, aber damit ist noch nicht das Ende der Welt da.