„Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen auf Erden, sondern das Schwert." Das Schwert scheidet — ein zweischneidiges Schwert scheidet. „Ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater, und die Tochter mit ihrer Mutter, und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter." Wenn Gott Friede schafft in einem Menschenherzen, so legt er damit auch den Grund zu einem Kampf in Bezug auf alle Lebensbeziehungen und Stellungen — denen gegenüber, mit denen wir auf gutem Fusse gestanden haben und die uns nicht mehr verstehen —, denen gegenüber sich ein Riss bildet. Nicht, dass wir uns zu irgend jemand in der Familie oder ringsumher feindlich stellen wollen — nein — aber die Hausgenoffen können uns nicht mehr verstehen, werden unsere Feinde, lösen sich von uns ab. Das müssen wir durchmachen, und wenn wir uns richtig dazu stellen, so können Hausgenossen, die uns heute befeinden, uns wieder freundlich gesinnt werden durch die Liebe, die wir ihnen entgegenbringen — durch unser Zeugnis.
Um aber anderen zum Segen werden zu können, müssen wir zuerst von ihnen gelöst werden. „Wer Vater oder Mutter . . . mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert, und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, kann nicht mein Jünger sein", worin auch dieses Kreuz bestehen mag. Es trägt jeder seine eigene Last, und es hat jeder sein eigenes Kreuz und folgt dem Herrn darin nach, dass er das Kreuz, gegen das er sich gesträubt hat, nun auf sich nimmt — dass er eingeht auf das, wogegen er sich bisher aufgelehnt hat, und indem er in allem den Winken seines Vaters folgt, also nicht mehr seine eigene Befriedigung sucht. Wer das Lut, wer sein eigenes Leben sucht, wird es verlieren.
Wer umgekehrt alles preisgibt, um mein Jünger zu werden, der wird in meiner Nachfolge, missverstanden von anderen, sein Lefinden. Er Hal nichs zu fürchten, sondern wird im Gegenteil erfahren, dass sich ihm Türen öffnen. „Wer mich aufnimmt . ." Welche Gnade und welche Herrlichkeit, im Aufnehmen anderer den Herrn ausnehmen zu dürfen und im Aufnehmen des Herrn Jesu den Vater selbst aufnehmen zu können! Das hat eine besondere Belohnung. Es bringt seinen Lohn, wenn man Knechte und Mägde des Herrn aufnimmt. „Wer einen Propheten ausnimmt in eines Propheten Namen . . . und wer einen Gerechten aufnimmt, weil er ein Gerechtfertigter und also ein Gerechter ist, der wird den Lohn eines Gerechten empfangen. Und wer einen dieser Geringsten aufnimmt . . . ." zuerst Propheten, dann Gerechte, dann einen der Geringsten, die an seinen Namen glauben. Wer einen dieser Geringsten aufnimmt, weil er dem Herrn angehört, der soll seinen Lohn nicht verlieren. Er wird seinen Lohn erhalten vom Herrn, besten Jünger er erhalten und gespeiset und getränket hat. Sein Lohn wird ihm vorbehalten.