Behandelter Abschnitt Mt 10,28-30
Beim 28. Vers fragt man sich dann, ob darin der Teufel gemeint ist oder der Herr. „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, und die Seele nicht können töten. Fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in die Hölle." Allein der Feind, der in die Hölle geworfen ist, hat gerade um dessentwillen keine Macht, andere in die Hölle zu werfen und in der Hölle zu verderben. Das ist Sache des einen höchsten Richters. Er kann erretten und verderben. "Und wenn wir uns durch die in seinem heiligen Evangelium uns dargebotene Gnade lösen und schon hienieden gründlich reinigen lasten, dann kommen wir nicht in die Hölle, sondern dann wird jetzt alles, was uns hinunterziehen könnte, durch die Kraft des Geistes in uns abgelöst, und wo wir noch etwas in uns entdecken, was gelöst sein sollte, da fliehen wir damit zum Herrn, lasten uns davon lösen und reifen eben damit für den Himmel.
Hierauf erinnert uns der Herr an den Wert, den wir bei Gott haben. Wieviel ist ihm eine Seele doch wert! wenn schon die Sperlinge Wert vor ihm haben und keiner auf die Erde fällt ohne Gottes Willen, so sind bei euch sogar die Haare alle gezählt. Das ist ein Bild und kann uns ein Beweis dafür sein, dass der Herr uns leitet und geleitet, dass er uns durchschaut, über uns wacht, und dass ohne ihn gar nichts — auch nicht das allerkleinste geschehen kann — nichts ohne seinen Willen. Da ist alles, Freude und Leid, miteingerechnet, — und es muss alles mitdienen zum Guten, zur Vollendung derer, die Gott lieben. Da brauchen wir uns nicht zu fürchten, wir stehen unter Gottes Schutz.