Behandelter Abschnitt Mt 6,19-23
Der zweite Abschnitt — Vers 19 bis 24 — hat das Schätzesammeln zum Gegenstand. „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und die Diebe nachgraben und sie stehlen...." In bezug auf Vers 22: „Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein" — ist das einfältige Auge gemeint, das die Sachen klar sieht, so wie sie sind — nicht doppelt und verkehrt —, dadurch wird dann der ganze Leib und das ganze Lebensgebiet erleuchtet von innen heraus. Man kann darunter auch das Gewissen verstehen, das vom Geiste Gottes erleuchtet ist und das dann Licht wirst aus alle Beziehungen des Lebens — Arbeit und Ruhen — Reden und Schweigen —, auf unsere Beziehungen zu den Nahen und Fernen.
Es ist damit gemeint: ein klares, Helles Auge, in dem der Himmel sich spiegelt, ein Herz, das Gottes Geist erleuchten und leiten kann. Dazu gehört wesentlich, dass man sich nicht Schätze sammelt auf Erden, sondern Schätze im Himmel. „Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles andere zufallen." Nun haben ja Angestellte in der Regel ihre Alterspensionen, und ich denke, es wird das Wort Gottes da wohl kaum etwas dagegen haben, wenn die heute gutgestellten, gutbezahlten Angestellten etwas fürs Alter zurücklegen; es ist das eine einfache Vorsorge für den Herbst, die jeder trifft. So ist es auch natürlich, dass im Lebensherbft der eine und andere dafür sorgt, dass er noch für die Abendstunden das Nötige hat, wenn der Herr ihm dafür Raum macht.
Man darf da natürlich nicht leichtsinnig sein, aber andererseits sich auch nicht der Sorge hingeben, wenn der Herr nicht Raum macht. Er sorgt für uns und kleidet uns. Da gilt es haushälterisch und vorsichtig mit allem umzugehen, aber nicht ängstlich sein — aber treu. Beides muss sich gegenseitig ergänzen. Der Schatz aber ist im Himmel; und wenn man alles von diesem Standpunkt aus ansieht und beurteilt, so gibt das ein einfältiges Her; und ein einfältiges Auge. Das wirft Licht auf alle Verhältnisse.