Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass die Beschreibung des Zustandes des Volkes und des Priestertums in Kapitel 2 nicht einen einzigen ermunternden Zug aufweist. Aber sehen wir nun, was uns der Prophet in Kapitel 3 sagt: „Er wird die Kinder Levi reinigen und sie läutern wie das Gold und wie das Silber, sodass sie Opfergaben dem der HERR darbringen werden in Gerechtigkeit.“ Die Kinder Levi stellen für Gott den wahren Überrest dar. Ist das nicht bemerkenswert? In Kapitel 2 wird Levi ganz allein erwähnt, und zwar als Vorbild von Christus, dem wahren Diener. Mit ihm wurde der Bund des Lebens und des Friedens geschlossen. Aber hier sind es die Kinder Levi, die geläutert werden müssen, um in diesen Bund eintreten zu können. So wird es auch mit dem Überrest Israels in den letzten Tagen sein. Seine Verbindung mit dem Messias wird ihn vor Gott angenehm machen, aber erst nachdem er zuvor durch Gericht gereinigt wurde. „Dann wird die Opfergabe Judas und Jerusalems dem HERRN angenehm sein, wie in den Tagen vor alters und wie in den Jahren der Vorzeit“ (Vers 4). Gott wird den Überrest in dem Herrn Jesus annehmen. Auf dieser Grundlage werde die Beziehungen Judas und Jerusalems zu ihrem Gott wiederhergestellt werden, sodass sie Ihm wieder dienen können.
Es ist gut für uns, diese Wahrheit festzuhalten. In dem Zustand der Dinge, wie er uns heute umgibt, hat ein wahrer Gottesdienst, wenn er auch nur durch einige wenige dargebracht wird, Wert in den Augen Gottes. Gott sieht ihn als eine Darstellung des allgemeinen Gottesdienstes an, der Ihm einst dargebracht werden wird, und dessen Vorläufer er ist. Das ist sehr ermutigend. Sicher ist unser Gottesdienst sehr schwach; aber die Anbetung und das Lob, die aus einem wahrhaftigen Herzen zu dem Herrn aufsteigen, sind Gott heute noch ebenso wohlgefällig wie damals, als die Versammlung ein Herz und eine Seele war, und sie werden ebenso von Ihm angenommen wie das zukünftige Lob wenn einmal alle Erlösten um Christus in der Herrlichkeit versammelt sein werden. Wie könnte es auch anders sein, da doch der Herr Selbst es ist, der inmitten der Versammlung lobsingt (Ps 22)?