Behandelter Abshnitt Mal 1,13-14
„Und ihr blast ihn an, spricht der HERR der Heerscharen“ (Vers 13). Die Offenbarung Gottes und Christi ist für den Menschen nur eine unbequeme Last, deren er sich zu entledigen sucht. Sie bringt für sein Herz und Gewissen keinen Gewinn, weil weder sein Herz noch sein Gewissen vor Gott geübt sind. Die Welt ist der Meinung, dass Zerstreuung und Vergnügen dem wahren Gottesdienst vorzuziehen sind. Kann der Herr Opfer annehmen, die Ihm unter solchen Bedingungen dargebracht werden? Sogar das, was sie als Gelübde, also als eine freiwillige Gabe opferten, war nur „ein Verdorbenes“ (Vers14). Der Anschein äußeren Eifers genügte ihnen.
Fassen wir nun die Charakterzüge des gefallenen Priestertums, wie sie uns in diesem ersten Kapitel vorgestellt werden, zusammen. Zunächst finden wir eine völlige Unkenntnis der Liebe Gottes, dann Seiner Heiligkeit und schließlich einen großen Mangel an Gottesfurcht. Der Tisch des HERRN wird verunreinigt. Wertlose Gaben werden wegen des äußeren Scheins dargebracht. Egoismus ist der Beweggrund jedes Gottesdienstes Ein solcher Mangel an innerer Wirklichkeit des religiösen Lebens ruft schließlich Überdruss und Widerwillen gegen göttliche Dinge hervor.
Möchte Gott uns vor diesem Geist und diesen religiösen Neigungen bewahren, denen unsere natürlichen Herzen nur zu gerne erliegen! Gott fordert von uns keinen eitlen Schein, sondern Wahrheit im Herzen. Unsere Werke müssen unseren Worten, die Worte unserem Herzenszustand entsprechen. Glücklich derjenige, von dem der Herr Jesus sagen kann: „Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in welchem kein Trug ist!“