Behandelter Abschnitt Pred 12,13-14
Nun kommt „das Endergebnis des Ganzen“, das Ende von allem was Gott betrifft. „Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das ist der ganze Mensch.“ Der Mensch braucht nichts anderes als die Furcht Gottes und den Gehorsam gegen Sein Wort. Salomo hat in diesem Buch weit ausführlicher von der Eitelkeit aller Dinge gesprochen als von dem, was er uns hier als „Endergebnis“ seiner Predigt mitteilt. Aber indem er diese Eitelkeit feststellt, bereitet er die Seele zu, auf Gott zu schauen, den alleinigen und für die Menschen zuverlässigen und unwandelbaren Gegenstand.
Der einzige Wunsch des Sohnes der Weisheit, der sich in der Gegenwart Gottes befindet, wird sein, Ihm zu gehorchen. Es gibt keine andere Freude, keine andere Hilfe, kein anderes Glück und keine andere Ruhe als nur bei Ihm. „Das ist der ganze Mensch. Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in das Gericht über alles Verborgene bringen.“ Zum Schluß endlich öffnet der Prediger die Tür in die Zukunft, aber nicht, wie wir gesehen haben, ohne das Gericht zu erwähnen.
Dieser Gedanke ist für den Sohn der Weisheit sehr heilsam. Alles wird offenbar werden, nichts Verborgenes, sei es Gutes oder Böses, wird es mehr geben, das nicht ans Licht käme. Wir werden gleichsam vor den Richterstuhl des Christus in 2. Korinther 5,10 gestellt, wo dieselben Worte gebraucht werden. Die Psalmen sprechen vom jüdischen Standpunkt diesen Gedanken mehr als einmal aus (z. B. Ps 11,5) und auch unser Buch tut es in Kapitel 3,17.
Fassen wir zum Schluß noch einmal in kurzen Worten den Inhalt des Predigers zusammen! Absolute Eitelkeit und Zermürbung des Geistes, wenn die Weisheit, die Gabe Gottes, sich um die Würdigung der sichtbaren Dinge bemüht, die bis zum Ende zu ergründen nicht gelingt. Sicherheit und Ruhe in der Erkenntnis Gottes, die in der Furcht Gottes und im Gehorsam zum Ausdruck kommt.