Behandelter Abschnitt Zeph 2,12-15
Das Gericht über die anderen Nationen: 2,12–15
Äthiopien und Assyrien werden beide dasselbe Gericht erfahren. Ninive ist die Hauptstadt Assyriens. Diese beiden Nationen sind ein Bild des Menschen in seiner moralischen Finsternis, der sich dieses Zustands überhaupt nicht bewusst ist und unfähig ist, sein Leben zu ändern. Ein Äthiopier kann seine Haut nicht wandeln (Jer 13,23).
Gott erklärt, dass er Assyrien zerstören wird. Die Prophezeiung betrifft das Land, wie es damals bestand, aber auch wie es am Ende der Zeiten sein wird. Als Zephanja dieses Buch schrieb, war die stolze Stadt Ninive noch nicht zerstört, wie es in der Prophezeiung Nahums angekündigt wird. Die Zerstörung Ninives fand etwas später im Jahr 612 v. Chr. statt. Der Leitspruch der Stadt als Ausdruck seines verrückten Egoismus – „Ich bin es und gar keine sonst!“ (V. 15) – war auch bei Babylon zu finden (Jes 47,8). Aber ist dies nicht manchmal auch die Sprache unseres Herzens?
„Die frohlockende Stadt, die in Sicherheit wohnte“, sollte bald dem gemeinsamen Angriff der Babylonier und Meder unterliegen. Sie würde unbewohnt sein und von wilden Tieren heimgesucht werden5. Jede politische oder wirtschaftliche Organisation, die durch die großen hochmütigen Städte dieser Welt symbolisiert wird, wird das gleiche Schicksal erfahren wie „die große Stadt“ Ninive. Die Ankündigung der gerechten Vergeltung des Bösen muss unsere Augen über den Charakter der Welt öffnen. Als logische Konsequenz davon müssen wir uns deutlich von ihr absondern (2Pet 3,10-12). Lasst uns niemals vergessen, dass es nicht die Absicht Gottes ist, alles zu vernichten. Er möchte das Böse wegschaffen und die Unruhe durch Frieden ersetzen.
5 Der Pelikan war ein unreiner Vogel, der gewöhnlich in der Einsamkeit lebte (Ps 102,6; Jes 34,11).↩︎