Behandelter Abschnitt 5. Mose 29,5 - 29,8
Gott pflegt sein Volk
„Und ich habe euch vierzig Jahre in der Wüste geführt: Eure Kleider sind nicht an euch zerfallen, und dein Schuh ist nicht an deinem Fuß zerfallen.“ Das waren in der Tat wunderbare Kleider und bemerkenswerte Schuhe! Gott selbst hatte sie haltbar und dauerhaft gemacht. „Brot habt ihr nicht gegessen, und Wein und starkes Getränk habt ihr nicht getrunken; damit ihr erkennt, dass ich der Herr, euer Gott, bin“ (V. 6). Die gnädige Hand Gottes selbst ernährte und bekleidete sie während dieser ganzen Zeit. „Der Mensch aß Brot der Starken“ (Ps 78,25). Sie brauchten keinen Wein, keine starken Getränke oder Reizmittel. „Denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der sie begleitete. Der Fels aber war der Christus“ (1Kor 10,4). Dieser reine Strom erfrischte sie in der dürren Wüste, und Tag für Tag nährte sie das himmlische Manna. Das Einzige, was sie benötigten, war die Fähigkeit, das zu genießen, was Gott für sie bereitet hatte.
Aber darin haben sie in der traurigsten Weise versagt, wie auch wir es leider so oft tun. Sie wurden der himmlischen Speise überdrüssig und gelüsteten nach anderen Dingen. Wie traurig, dass wir ihnen darin gleichen, und wie demütigend, dass wir Den so wenig zu schätzen wissen, den Gott uns als unser Leben, unser Teil, ja, als unser Alles gegeben hat! Wie betrübend, dass unsere Herzen nach den Eitelkeiten und Torheiten dieser armen, vergänglichen Welt verlangen, nach ihren Schätzen, Ehren und Vergnügungen, die alle vergehen und, selbst wenn sie bleibend wären, nie mit „dem unergründlichen Reichtum des Christus“ verglichen werden könnten.
Möge Gott in seiner unendlichen Güte auch uns geben, „nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen; dass der Christus durch den Glauben in unseren Herzen wohne, indem wir in Liebe gewurzelt und gegründet sind, damit wir völlig zu erfassen vermögen mit allen Heiligen, welches die Breite und Länge und Höhe und Tiefe sei, und zu erkennen die die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus, damit wir erfüllt sein mögen zu der ganzen Fülle Gottes“! (Eph 3,16-19). „Und als ihr an diesen Ort kamt, da zogen Sihon, der König von Hesbon, und Og, der König von Basan, aus, uns entgegen zum Kampf, und wir schlugen sie“ (V. 7). Das waren mächtige und schreckliche Feinde, aber wenn sie auch noch tausendmal mächtiger und schrecklicher gewesen wären, so würden sie doch wie Spreu vor der Gegenwart Gottes und den Heerscharen Israels gewesen sein. „Und wir nahmen ihr Land ein und gaben es den Rubenitern und den Gaditern und dem halben Stamm der Manassiter zum Erbteil“ (V. 8). Wer wollte sich erdreisten, einen Vergleich zu ziehen zwischen dieser Einnahme und der gewaltsamen Eroberung eines Landes durch ein Volk der Erde, wie sie im Lauf der Geschichte so oft stattgefunden hat? Israel handelte mit Sihon und Og nach dem unmittelbaren Gebot Gottes. Das verändert alles. Die Einführung Gottes und seiner Autorität beantwortet jede Frage vollkommen und löst in göttlicher Weise jede Schwierigkeit.