Behandelter Abschnitt 5. Mose 18,15-22
Die Ankunft eines anderen Propheten
Das ist göttliche Quelle für das Volk Gottes in allen Zeiten und an allen Orten, und das ist es auch, was Mose der Versammlung im letzten Abschnitt unseres Kapitels (V. 15–22) vorstellt. Ein Blick auf Apostelgeschichte 3 zeigt uns, wer der in diesen Versen zuerst erwähnte Prophet ist. Es ist unser anbetungswürdiger Herr und Heiland Jesus Christus (V. 19–23).
Wie groß ist das Vorrecht, auf die Stimme eines solchen Propheten hören zu können! Es ist die Stimme Gottes, die durch den Mund des Menschen Christus Jesus redet, nicht im Donner, Blitz und flammendem Feuer, sondern mit einer zarten, sanften Stimme der Liebe und Barmherzigkeit, die mit besänftigender Kraft auf das zerbrochene Herz und auf den betrübten Geist herabkommt, wie die Tautropfen des Himmels auf eine dürre Landschaft. Doch vergessen wir nie, dass diese Stimme uns aus den Heiligen Schriften entgegenklingt, aus dieser wertvollen Offenbarung, auf die uns das fünfte Buch Mose ständig und in deutlicher Sprache aufmerksam macht. Die Stimme der Schrift ist die Stimme Christi, und die Stimme Christi ist die Stimme Gottes.
Sonst brauchen wir nichts. Wenn jemand sich anmaßen sollte, eine neue Offenbarung zu bringen, eine Lehre, die sich nicht in der Heiligen Schrift findet, müssen wir ihn nach der Richtschnur des göttlichen Wortes prüfen und alles verwerfen, was nicht damit im Einklang steht. „Fürchte dich nicht vor ihm.“ Falsche Propheten kommen gewöhnlich mit großer Anmaßung, hochtrabenden Worten und scheinheiligen Gebärden. Dazu suchen sie sich mit einer gewissen Würde und Autorität zu umgeben, wodurch sie die Unwissenden täuschen. Aber vor der alles erforschenden Kraft des Wortes Gottes können sie nicht standhalten. Oft genügt eine einzige Schriftstelle, um sie in ihren Anschauungen bloßzustellen und ihren schwärmerischen „Offenbarungen“ jeden Boden zu entziehen. Wer die Stimme des echten Propheten kennt, wird nicht auf eine andere hören. Alle, die die Stimme des guten Hirten gehört haben, werden einem Fremden nicht folgen.