Behandelter Abschnitt 4. Mose 25,1-2
Hurerei mit den Töchtern Moabs
Israel hängt sich an Baal-Peor
Hier erschließt sich uns eine neue Szene. Wir sind auf der Spitze des Pisga gewesen und haben dem Zeugnis Gottes über Israel zugehört. Dort war alles strahlend und hell ohne eine Wolke, ohne einen Flecken. Aber sobald wir in die Ebene Moabs hinabsteigen, sehen wir alles verändert. Vorher hatten wir es mit Gott und seinen Gedanken zu tun, hier begegnen wir dem Volk und seinen Wegen. Was für ein Gegensatz! Er erinnert uns an den Anfang und den Schluss von 2. Korinther 12. Die ersten Verse zeigen die herrliche Stellung des Christen, die letzten den Zustand, in den er geraten kann, wenn er nicht wachsam ist. In den ersten Versen sehen wir einen „Menschen in Christus“, der fähig ist, jeden Augenblick ins Paradies entrückt zu werden, in den letzten dagegen Heilige Gottes, die fähig sind, in allerlei Sünden und Torheiten zu verfallen.
Derselbe Gegensatz begegnet uns bei Israel, je nachdem ob wir es „von dem Gipfel der Felsen“, in „dem Gesicht des Allmächtigen“ oder in den Ebenen Moabs betrachten. Von dort aus zeigt sich seine vollkommene Stellung, hier sein unvollkommener Zustand. Die Sprüche Bileams geben uns Gottes Urteil über die Stellung seines Volkes bekannt, während der Speer des Pinehas uns sein Gericht über seinen Zustand zeigt. Gott wird seinen Beschluss hinsichtlich der Stellung seines Volkes nie ändern; doch muss Er es richten und züchtigen, wenn ihre Wege nicht mit dieser Stellung übereinstimmen. Es ist sein gnädiger Wille, dass ihr Zustand ihrer Stellung entspricht. Aber an dieser Stelle kommt leider das Versagen hinzu. Der Natur wird erlaubt, auf mancherlei Weise zu wirken, und unser Gott ist gezwungen, die Zuchtrute zu nehmen, damit das Böse, dem wir erlaubt haben, dass es sich offenbare, vernichtet und unterdrückt wird.