Behandelter Abschnitt 1Mo 3,24
Außerhalb des Gartens
Die Schlussverse dieses Kapitels sind reich an Belehrung. Dem Menschen konnte in seinem gefallenen Zustand nicht erlaubt werden, von den Früchten des Baumes des Lebens zu essen, denn das hätte ein nie endendes Elend in dieser Welt über ihn gebracht. Vom Baum des Lebens kann nur in der Auferstehung gegessen werden. Für immer in einer zerbrechlichen Hütte, in einem Leib der Sünde zu leben, wäre unerträglich. Deshalb „trieb Gott der Herr den Menschen aus“ (V. 24). Er trieb ihn hinaus in eine Welt, die die beklagenswerten Folgen seines Falles kundtat. Die Cherubim und die Flamme des kreisenden Schwertes verwehrten dem gefallenen Menschen den Zutritt zum Baum des Lebens, während die Zusage Gottes seinen Blick auf den Tod und die Auferstehung der Nachkommen der Frau lenkte, wo jenseits der Macht des Todes das Leben gefunden werden konnte.
So war Adam außerhalb des Paradieses glücklicher und weniger in Gefahr als er es drinnen gewesen war, denn im Paradies hing sein Leben von ihm selbst ab, während es außerhalb von einem anderen, von dem verheißenen Christus, abhängig war. Und wenn er „die Cherubim und die Flamme des kreisenden Schwertes“ erblickte, so konnte er den preisen, der sie dahin gestellt hatte, um „den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen“ (V. 24), denn Gott hatte gleichzeitig einen sicheren und glücklicheren Weg zu jenem Baum erschlossen.
Wenn die Cherubim und die Flamme des kreisenden Schwertes den Weg zum Paradies versperrten, so hat der Herr Jesus Christus „einen neuen und lebendigen Weg“ in das Allerheiligste geöffnet. „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als nur durch mich“ (vgl. Heb 10,20; Joh 14,6). In dieser Erkenntnis geht jetzt der Gläubige durch eine Welt, die unter dem Fluch liegt, und in der die Merkmale der Sünde überall sichtbar sind. Er hat durch Glauben seinen Weg zum Schoß des Vaters gefunden, und während er dort geborgen ruhen kann, erfreut er sich an der gesegneten Gewissheit, dass der Eine, der ihn dorthin geführt hat, vorangegangen ist, um ihm in den vielen Wohnungen des Vaterhauses eine Stätte zu bereiten, und dass Er bald wiederkommen wird, um ihn zu sich zu nehmen in die Herrlichkeit des Reiches des Vaters. So findet der Gläubige in dem Schoß, dem Haus und dem Reich des Vaters jetzt sein Teil und in der Zukunft seine Heimat und Belohnung.